Seebach entwickelt sich weiter. Als ursprünglich landwirtschaftlich geprägtes Dorf hat sich Seebach im Laufe der Zeit zu einem lebendigen Stadtquartier mit Gartenstadtcharakter gewandelt. Heute stehen die Strassen vor neuen Herausforderungen: Sie müssen den Bedürfnissen eines attraktiven öffentlichen Raums und einer umweltschonenden Mobilität gerecht werden.
Um diese Anforderungen umzusetzen, hat die Stadt gemeinsam mit der Quartierbevölkerung ein Verkehrs- und Stadtraumkonzept für Seebach-West erarbeitet. Das Konzept baut auf dem kommunalen Richtplan sowie der Strategie «Stadtraum und Mobilität 2040» auf. Es konzentriert sich auf die öffentlichen Strassenräume und bildet die Grundlage für zukünftige Projekte, in denen der Durchgangsverkehr reduziert, der Fuss- und Veloverkehr gestärkt und neue Begegnungsräume geschaffen werden.
Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit von Fachpersonen und der Quartierbevölkerung entwickelt. Im April 2024 wurde das Quartier zu einer Auftaktveranstaltung eingeladen, um den Stand der Planungen zu diskutieren und Meinungen einzubringen. Die Veranstaltung schlug auf grosses Interesse, über 200 Personen sind der Einladung gefolgt. Im weiteren Verlauf der Konzepterarbeitung wurde der sogenannte Echoraum einbezogen, dem Vertreter*innen aus 20 lokalen Vereinen und Organisationen angehören. In drei Sitzungen wurden mögliche Varianten vorgestellt, diskutiert und weiterentwickelt. Ausserdem wurde ein Spaziergang mit Menschen mit Beeinträchtigungen unternommen und Jugendliche befragt, um auch ihre Perspektiven einzubringen. Das finale Konzept wurde dem Quartier im März 2025 bei einer Abschlussveranstaltung vorgestellt. Das Ergebnis ist eine strategische Grundlage für zukünftige Strassenbauprojekte, um Seebach-West noch lebenswerter und attraktiver zu gestalten.
Eine zentrale Massnahme des Konzepts ist die Reduktion der Verkehrsbelastung in Seebach-West. Dafür soll die Käshaldenstrassse gesperrt werden, um den Durchgangsverkehr auf das übergeordnete Strassennetz zu leiten. Durch die zusätzliche Sperrung der Hertensteinstrasse wird der quartierinterne Verkehr auf die Quartierstrassen gelenkt und die Aufenthaltsqualität auf den Nachbarschaftsstrassen verbessert.
Ein weiterer Schwerpunkt des Konzepts liegt auf der Neugestaltung des öffentlichen Raumes. So wird die Birchstrasse in einen attraktiven Freiraum umgewandelt – der sogenannte Birchbogen soll als neue Parkanlage von der Glatttalstrasse bis zum Bahnübergang Birchstrasse dienen. Dabei wird sichergestellt, dass alle Liegenschaften uneingeschränkt erreichbar bleiben. Der Birchbogen bietet nicht nur neue Grünflächen, sondern ist gleichzeitig ein durchgehender Weg für den Fuss- und Veloverkehr und wird zum Erholungsraum für die Quartierbevölkerung und darüber hinaus.
Konzeptplan als Übersicht der Handlungsfelder
Im Konzeptplan im Downloadbereich am Ende dieser Seite sind alle wichtigen Erkenntnisse und Kernelemente zusammengefasst. Der Plan zeigt, wie der Verkehr künftig die Quartier- und Nachbarschaftsstrassen nutzen soll und welche Schwerpunkte im Rahmen der Strategie «Stadtraum und Mobilität 2040» gesetzt werden: von der Reduzierung des Durchgangsverkehrs über eine verbesserte Infrastruktur für Fuss- und Veloverkehr bis zur Umgestaltung der Birchstrasse in einen vielfältig nutzbaren Park mit unterschiedlichen Aufenthaltsorten. Die Strassen werden grundsätzlich so gestaltet, dass sie auf ihre jeweilige Funktion abgestimmt sind und zur Lebensqualität beitragen.
Das Konzept ist der erste Schritt für die Veränderungen in Seebach-West, die Schritt für Schritt in einzelnen Projekten umgesetzt werden. Einige Massnahmen, beispielsweise die Verbesserung von lokalen Schwachstellen wie Stolperfallen, können sofort realisiert werden. Für grössere Änderungen wie etwa die Sperrungen der Käshalden- und Hertensteinstrasse ist mehr Zeit für die Planung und Genehmigungsverfahren notwendig. In der Zwischenzeit werden bereits umsetzbare Projekte wie das Entsiegeln von Flächen, das Aufstellen neuer Bänke oder Optimierungen bestehender Begegnungszonen für spürbare Verbesserungen sorgen.
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Im Faltplan sind die Handlungsfelder des Konzepts grafisch dargestellt und die einzelnen Massnahmen werden erläutert.