Auf der Autobahn A1 fahren heute durchschnittlich mehr als 120 000 Fahrzeuge pro Tag durch Schwamendingen. Um den Lärm und die Luftbelastung für das Quartier zu reduzieren, starteten im März 2019 unter Federführung des Bundesamts für Strassen (ASTRA) die Bauarbeiten zur «Einhausung Schwamendingen». Auf deren Dach entsteht so auf einer Länge von rund 950 Metern ein gut 30 Meter breiter, neuer Freiraum – der Ueberlandpark. Er wird Schwamendingen in Zukunft markant mitprägen. Die Pflege und den Betrieb des Ueberlandparks wird Grün Stadt Zürich übernehmen.
Ursprünglich sah das Projekt von 2006 nur eine Basisbegrünung und eine minimale Oberflächengestaltung der Einhausung vor. Die Anforderungen an eine zeitgemäss Parkgestaltung haben sich auch infolge der Klimadebatte markant verändert und das Projekt wurde angepasst. So werden durch zusätzliche Bäume und Sträucher sowie Schattendächer weitere Aufenthaltsflächen entstehen, die die Bevölkerung auch an heissen Tagen nutzen können. Weiter wurde das Projekt um zwei Spielplätze, sowie ein Pavillon (Kiosk und WC-Anlagen) erweitert. Bei der Gemeindeabstimmung am 7. März 2021 wurde die Vorlage angenommen.
Für die Planung und den Bau der beiden Spiel- und Aktionsbereiche wurde im Herbst 2020 ein spezialisierter Spielplatzplaner gesucht. Eine Delegation aus der Spurgruppe, die aus einem Grundeigentümervertreter, einer Vertreterin des GZ Hirzenbach sowie aus einer Vertreterin des Quartiervereins bestand, begleitete die Auswahl.
Der neue Ueberlandpark wird eine biodiverse Oase und dient als zukünftiger Ort der Begegnung im Quartier. Die Ausgestaltung des Parks folgt dabei zeitgemässen Ansätzen, weg von Millimeter genau bepflanzten Blumenrabatten hinzu einer naturnahen und doch exakt auf den speziellen Standort angepassten Pflanzenwelt, die die Ansiedelung von Tieren fördern soll. Die Ansiedlung der verschiedenen Tierarten, wie Vögeln, Wildbienen, Eidechsen oder Kleinsäugetieren, wird in den kommenden Jahren beobachtet und wissenschaftlich gemonitort werden. Eigens entworfene, wildbienenfreundlichen Mauerelemente in Trockenbauweise, welche mit speziellem Bienensand gefüllt sind, sollen einst zum grössten Bienenhotel der Schweiz werden.
Insgesamt wurden hunderte verschieden Pflanzenarten ausgewählt, die sich besonders für die an gewissen Stellen gerade einmal 90 cm tiefe Erdschicht eignen. Die Pflanzen sind so ausgewählt, dass sie möglichst ohne Bewässerung auskommen. Diverse Abschnitte, sind ausserdem in der Blütezeit in Farbwelten wie zum Beispiel rot, violett oder blau getaucht. An zahlreichen Stellen durchziehen längliche Gruben die Anlage, angefüllt mit Totholz, das Lebensraum für Tiere bietet.
Für Besucher*innen wurden nebst zwei Spielplätzen, ein Brunnen geschaffen, sowie ein bewirteter Pavillon erstellt. Das Holz für den Pavillon stammt aus der städtischen Forstwirtschaft. Die Kieswege stehen Fussgänger*innen sowie Velofahrer*innen offen, wobei auf die gegenseitige Rücksichtnahme der Passant*innen gesetzt wird und wer auf zwei Rädern unterwegs ist, ist zum «Velospazieren» angehalten.
Zukünftige Bauprojekte, wie zum Beispiel genossenschaftliche Wohnanlagen, können direkt mit der Parkanlage verbunden werden. Auf einer Höhe von acht Metern sind bereits heute eine Vielzahl sogenannter «Brückenschläge» vorinstalliert, über welche man zukünftig direkt in den Ueberlandpark gelangen wird. Zahlreiche solcher öffentlichen Zugänge zum Park können in den kommenden Jahren noch entstehen.
- 2023 bis 2025: Erstellung Ueberlandpark
- 2024: Fertigstellung Einhausung (Autobahn)
- 2025: Eröffnung Ueberlandpark