- Bauzeit: August 2025 bis Herbst 2026
- Bauarbeiten: Erneuerung der Wasserleitungen und eines Kanals
- Kosten: 24,78 Millionen Franken
Die Stadt muss eine dringende Reparatur der Wasserleitungen und Abwasserkanäle in der Bellerivestrasse vornehmen. In den letzten Jahren kam es wiederholt zu Leitungsbrüchen und in der Folge zu hohen Sachschäden an öffentlicher und privater Infrastruktur. Um weitere Rohrbrüche zu verhindern, führt die Stadt ab Sommer 2025 die notwendigen Reparaturen durch. Die Arbeiten dauern voraussichtlich 1,5 Jahre und sichern in den Bauabschnitten die Funktionsfähigkeit und Versorgungssicherheit der Wasser- und Abwasserleitungen für die nächsten 80 bis 100 Jahre.
Schittweise Umsetzung
Die Erneuerung der Werkleitungen über eine Strecke von 1,6 Kilometer erfordert umfangreiche Bauarbeiten, die abschnittsweise durchgeführt werden. Die anspruchsvollste Bauetappe ist der vierzehn Monate dauernde Kanalbau im Abschnitt Kreuzstrasse bis Feldeggstrasse. Aufgrund des schlechten Baugrunds sind lärmintensive Arbeiten wie der Ein- und Ausbau von Spundwänden erforderlich. Um die Belastung für die Anwohnenden so gering wie möglich zu halten, werden diese lärmintensiven Arbeiten tagsüber ausgeführt. Vereinzelt wird es auch Grabarbeiten in der Nacht und an Wochenenden geben.
Da die Leitungen unterhalb der Bellerivestrasse verlaufen, müssen für den Werkleitungsbau ab August 2025 für vierzehn Monate zwei der vier Fahrspuren im Abschnitt Kreuzstrasse bis Badstrasse temporär aufgehoben werden. Der Verkehr wird in beide Richtungen auf je einer Spur geführt. Die Erreichbarkeit stadtein- und -auswärts bleibt damit aufrechterhalten. Nach Abschluss der Reparaturarbeiten kann der Verkehr voraussichtlich ab Oktober 2026 wieder über alle vier Spuren fliessen. Für den öffentlichen Verkehr muss die Bushaltestelle «Chinagarten» während der gesamten Bauzeit aufgehoben werden.
Als Hauptverkehrsachse am rechten Zürichseeufer ist die Bellerivestrasse starken Belastungen durch den Verkehr ausgesetzt. Daher können die Arbeiten nur unter der Bedingung von zwei funktionierenden Fahrspuren, eine stadteinwärts und eine stadtauswärts, ausgeführt werden. Unter den zwei gesperrten Fahrspuren finden die Reparaturarbeiten statt. Für die nötige Logistikspur während des Kanalbaus verbleibt daher nur das bergseitige Trottoir. Dafür muss eine Baumreihe mit 17 Bäumen zwischen Seegarten- und Feldeggstrasse gefällt werden. Zusätzlich muss ein Baum auf privatem Grund an der Ecke Bellerivestrasse/Feldeggstrasse weichen. Zwei der Bäume müssen aufgrund ihres Gesundheitszustands ohnehin gefällt werden. Nach Bauabschluss wird die gleiche Anzahl Bäume an gleicher Lage neu gepflanzt.
Die Dienstabteilung Verkehr plante von Mitte August 2023 bis Ende April 2024 in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt einen Verkehrsversuch mit einer temporären Spurreduktion durchzuführen. Mit dem Versuch wollte die Stadt Erkenntnisse für die langfristige bauliche Umgestaltung gewinnen. Mit dem Versuch sollte zudem eine der entscheidenden Fragen geklärt werden, ob die Leistungsfähigkeit auch mit einer reduzierten Anzahl Spuren erreicht werden kann, ohne dass Schleichverkehr in die umliegenden Quartiere und angrenzenden Gemeinden entsteht. Es gibt viele Studien und Simulationen, aber ob eine Verkehrsführung auf der Bellerivestrasse mit grösstenteils je einer Spur pro Richtung funktioniert, kann nur die Realität zeigen.
Ende Mai 2023 hat die Kantonspolizei, die zur Sicherheitsdirektion von Regierungsrat Mario Fehr gehört, der Stadt Zürich den auf der Bellerivestrasse geplanten Verkehrsversuch verboten (siehe Medienmitteilung vom 1. Juni 2023). Die Stadt Zürich akzeptiert den Entscheid nicht und hat Ende Juni 2023 bei der Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich Rekurs eingereicht (siehe Medienmitteilung vom 29. Juni 2023). Diese lehnte ihn ab. Dagegen erhob die Stadt Zürich eine Beschwerde beim Verwaltungsgericht, wo der Fall derzeit hängig ist.
Ist der Rekurs erfolgreich, wird die Planung des Verkehrsversuchs nach Abschluss der Arbeiten wieder aufgenommen. Zwar müssen während der Bauarbeiten ebenfalls zwei Fahrspuren temporär aufgehoben werden, die Verkehrsführung unterscheidet sich jedoch von der des geplanten Versuchs, weshalb dieser nach wie vor durchgeführt werden soll.