
Gemäss städtischen Prognosen ist im Schulkreis Zürichberg in den nächsten zehn Jahren mit einem erhöhten Schulraumbedarf zu rechnen. Die stadtweite Einführung der Tagesschule erhöht den Bedarf nach Schulraum zusätzlich. Das im Jahr 2021 durch die Stadt Zürich erworbene ehemalige Meteo-Schweiz Gebäude eignet sich gut, um den erforderlichen Schulraum für neun Sekundarklassen im Tagesschulbetrieb und bis zu 200 Schüler*innen zu schaffen. Damit wird ein bestehendes Gebäude genutzt und neue provisorische Schulpavillons auf Schularealen im Schulkreis Zürichberg können vermieden werden. Das Bauvorhaben umfasst eine generelle Instandsetzung und den Umbau zur temporären Sekundarschule mit einer Nutzungsdauer von voraussichtlich 10 Jahren.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Gebäude Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Ausführungskredit Umbau Schule/Sporthalle CHF 21,9 Mio.
Instandsetzung Krähbühlstrasse CHF 11,7 Mio. - Politischer Prozess Objektkredit durch Stadt- und Gemeinderat bewilligt
- Architektur ARGE Blatter Müller Architekten / Schlatter Bauleitungen, Zürich
- Auswahlverfahren Rahmenvertrag
- Bauzeit 2025-2026
Die Instandsetzungsarbeiten werden in enger Absprache mit der Denkmalpflege ausgeführt und sind unabhängig von der Schulnutzung zur langfristigen Sicherung der Gebäudesubstanz erforderlich. Sie umfassen unter anderem die Reinigung und Risssanierung der Fassade, die Ertüchtigung des Hauses für den Erdbebenfall und Schadstoffsanierungen. Ein Ersatz der gebäudetechnischen Anlagen ist zentral auch mit dem Ziel, das Gebäude mit 100 Prozent erneuerbaren Energien zu versorgen.
Die Meteorologische Zentralanstalt (MZA) in Zürich-Fluntern wurde von 1947 bis 1949 nach den Architekturplänen von Walter Henauer erstellt und von 1969 bis 1972 von Robert Briner und Herbert Wirth mit dem Anbau West erweitert. Das Gebäudeensemble ist heute im kommunalen Inventar der Denkmalpflege aufgelistet. Der 1972 angebaute Westtrakt mit drei Ober- und drei Untergeschossen ist hingegen nicht im Inventar. Das Quartier Fluntern ist im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) verzeichnet. Im ISOS ist für den Gebäudeteil von 1949 das Erhaltungsziel A festgelegt.
Die Liegenschaft Krähbühlstrasse bietet ideale Voraussetzungen für die temporäre Nutzung als Schulanlage. Die heutigen Büroräume werden zusammengelegt und zu neuen Klassenclustern umgestaltet. Diese Anordnung erlaubt flexible Lehr- und Lernformen. Ebenfalls werden Räume für die Musikschule Konservatorium Zürich umgenutzt. Die Oberflächen werden sanft erneuert und hindernisfreie Toilettenanlagen eingebaut. Die Unterrichtsräume, bestehend aus drei Klassenclustern für jeweils drei Sekundarschulklassen, werden kompakt vom Erdgeschoss bis ins 2. Obergeschoss angeordnet. Hinzu kommen Handarbeitsräume und Werkstätten, eine Bibliothek sowie eine Verpflegungs- und Betreuungsinfrastruktur für die Tagesschule. Um wertvolle Fläche einzusparen, kann der Verpflegungsraum auch als Mehrzweckraum genutzt werden. Die Musikschulräume sind im 2. Obergeschoss vorgesehen.
Der Aussenraum rund um die neue Schule wird aufgewertet und mit einem neuen eingezäunten Allwetterplatz für Sport und Bewegung sowie einem teilweise gedeckten Pausenbereich ergänzt. Das Umgebungskonzept sieht auch Massnahmen zur Hitzeminderung und Biodiversität vor. Der Baumbestand und die Grünflächen bleiben erhalten. Zusätzlich wird mehr versickerungsfähige Fläche angeboten und wo möglich werden die Grünflächen zur Förderung der Biodiversität umgestaltet. Sämtliche Umgebungsflächen können in der unterrichtsfreien Zeit auch von der Quartierbevölkerung genutzt werden.