Die Stadthausanlage gehört zu den prominentesten Plätzen der Stadt Zürich. Sie ist seit dem Jahr 2000 als Einheit mit dem Bürkliplatz gestaltet und verbindet die Bahnhofstrasse mit den zentralen Quaianlagen. Auf dem markanten Platz im Herzen von Zürich finden wöchentlich Märkte sowie verschiedene Veranstaltungen statt. Die Stadthausanlage ist mittlerweile in die Jahre gekommen und soll künftig mit einem erweiterten Baumbestand zu einer besseren lokalen Hitzeminderung und einem guten Lokalklima beitragen. Auch sollen die Bäume besser vor Veranstaltungen geschützt werden. Diese Arbeiten sind gleichzeitig mit dem Neubau des Kioskgebäudes geplant. Die Veranstaltungen und Märkte werden während der Bauzeit auf Alternativflächen stattfinden können.
Die Stadthausanlage soll künftig als einheitlicher, baumbestandener Platz erlebbar sein. Das heute stark lückige Baumraster wird mit neuen, zukunftsfähigen grosskronigen Bäumen ergänzt. Mittelfristig soll so aus bestehenden und neuen Bäumen ein vollflächiges Baumdach heranwachsen, das den Platz in den Sommermonaten beschattet und einen Beitrag zur lokalen Hitzeminderung leistet. Die Übergänge zu den drei angrenzenden Strassenräumen werden einladender und offener gestaltet.
Der Baumbestand auf der Stadthausanlage soll von heute 74 etappenweise auf 99 Bäume vergrössert werden. Dabei werden rund 20 Bäume ersetzt, die aufgrund von Krankheit und Alter nicht mehr lange lebensfähig sind. Für die neu gepflanzten Bäume werden grössere und zusammenhängende Baumgruben erstellt. Dadurch kann das Wasser besser versickern, die Bäume erhalten bessere Wachstumsbedingungen und ihr Schutz bei Veranstaltungen wird verbessert. Wegfallen werden die beiden Hecken an der Bahnhof- und der Fraumünsterstrasse sowie die Schmuckrabatte am General Guisan-Quai. Für letztere wird ein Ersatz auf der gegenüberliegenden Seite bei der Nationalbank geschaffen. Eine grossflächige Entsiegelung ist zum Schutz des Grundwassers nicht möglich, asphaltierte Flächen sind weiterhin erforderlich. Die Anlage wird durch die Baumassnahmen insgesamt offener und besser zugänglich.
Die Stadthausanlage ist ein beliebter Ort für Märkte und Events. Während der Bauarbeiten können diese dort nicht stattfinden. In engem Austausch mit den Marktfahrenden (Wochenmarkt und Flohmarkt) wurde eine einvernehmliche Lösung gefunden, die sowohl den Nutzungsansprüchen sowie den Herausforderungen hinsichtlich der Hitzeminderung gerecht wird. Die Märkte sollen zwischen Mitte Januar und Mitte November 2025 an der Fraumünsterstrasse/Börsenstrasse sowie auf dem Münsterhof stattfinden.
Das heutige Kioskgebäude in der Stadthausanlage aus dem Jahre 1971 ist in die Jahre gekommen. Die bisherige Ausgabestelle kann die betrieblichen Bedürfnisse und Auflagen in Bezug auf Hygiene und Ökologie auf den bestehenden Flächen – auch mit unverändertem Konzept – nicht mehr erfüllen. Die nicht verlängerbare Bewilligung für den heutigen Kioskbetrieb läuft 2024 aus.
Das Kioskgebäude wird durch einen Neubau ersetzt, der sich gut in den Kontext einfügt und zusammen mit den Bestandsbauten ein einheitliches städtisches Gesamtensemble ergibt. Für den Neubau des Kiosks wurde ein Archiekturwettbewerb durchgeführt. Das Raumprogramm wurde vom Architekturbüro Schmid Ziörjen Architektenkollektiv mit effizienten Grundrissen im Erd- und Untergeschoss sehr überzeugend umgesetzt. Trotz geringem Fussabdruck beherbergt der Kiosk neben dem Gastronomiebereich ein Büro für die Marktpolizei, zwei Züri-WCs, zwei Gäste-WCs für den Kiosk-Betrieb, viel notwendige Haustechnik im Dachbereich und eine Trafoanlage, welche die bisher in die Hecken integrierten Trafokästen ersetzt. Der neue Kiosk wird aus lokalem Holz aus dem Zürcher Stadtwald und mit einem Recyclingbetonfundament gebaut.
Auch in Zukunft soll der Kiosk Treffpunkt sein, eine hohe Nutzungsflexibilität ermöglichen und weiterhin ein niederschwelliges gastronomisches Angebot für die breite Bevölkerung bieten. Nach der Gesamterneuerung der Anlage steht den Markt- und Veranstaltungsorganisationen eine zeitgemässe Infrastruktur mit Strom- und Wasseranschluss zur Verfügung.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Grün Stadt Zürich,
Liegenschaften Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Grün Stadt Zürich,
Amt für Hochbauten - Politischer Prozess Ausführungskredit bewilligt
- Landschaftsarchitektur Stadthausanlage Uniola AG, Zürich
- Architektur/Bauleitung Kiosk Schmid Ziörjen Architektenkollektiv, Zürich
- Bauingenieurwesen STK Bauingenieure, Kilchberg
- Holzbauingenieur & Brandschutzplanung Makiol Wiederkehr, Beinwil am See
- Elektro-Fachplanung Scherler AG, Luzern
- HLKS-Fachplanung Gruenberg + Partner, Zürich
- Auswahlverfahren Architektur Kiosk Architekturwettbewerb im offenen Verfahren mit 140 Teams nach SIA 142 (einstufig, anonym), 2022
- Politischer Prozess Ausführungskredit genehmigt
- Ausführungskredit CHF 14,894 Mio. (davon CHF 2,081 Mio. gebundene Ausgaben)
- Bauzeit 2024 – 2025
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt die Stadt Zürich auf den Architekturwettbewerb. Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht.