Das Kunsthaus Zürich realisiert den Erweiterungsbau, damit künftig mehr Gemälde und Skulpturen der wertvollen Sammlung gezeigt werden können. Auch entsteht Raum für mittelgrosse Wechselausstellungen. Mit dem markanten Erweiterungsbau von David Chipperfield und Team kann das Kunsthaus seinen Besuchenden nicht nur eine zeitgemässe Infrastruktur bieten, sondern auch den ausgestellten Sammlungsbestand verdoppeln. Das Kunsthaus wird grösser, moderner, flexibler und attraktiver. Im Zentrum des Konzepts steht eine vernetztere Bespielung der eigenen Sammlung von Kunst ab den 1960er Jahren. Dauerhaft gezeigt werden die Sammlungen Merzbacher und Looser sowie die Sammlung E.G. Bührle. Diese bildet zusammen mit der Sammlung des Kunsthauses einen sehr attraktiven Schwerpunkt französischer Malerei und des Impressionismus. Mit dem Erweiterungsbau leistet das Kunsthaus einen wichtigen kulturellen Beitrag zur Positionierung Zürichs innerhalb der Metropolen dieser Welt.





Ein Museum für Kunst und Publikum
Die Gebäude beiderseits des Heimplatzes sind durch eine unterirdische Passage miteinander verbunden und schaffen so ein ganzheitlicheres Kulturerlebnis. Die neue, weiträumige, zum Heimplatz hin offene, zentrale Halle wird ein Ort, wo sich Besuchende für die von ihnen bevorzugte Form der Kunst entscheiden. Besuchergruppen und Schulklassen können neue Aufenthaltsräume nutzen, dort arbeiten und sich verpflegen. Ein multifunktionaler Festsaal ermöglicht Konzerte und externe Veranstaltungen. Für Kino- und Podiumsformate steht die Infrastruktur in den Sammlungsräumen bereit. Die zentrale Halle und die Bar ist von den Öffnungszeiten des Museums unabhängig. Ein öffentlicher Garten ergänzt zudem das neue Ensemble und schafft die Verbindung zum Hochschulquartier.
Zusammen mit dem bestehenden Kunsthaus entsteht das grösste Kunstmuseum der Schweiz. Die Präsentationsfläche für Kunst wächst um 5 000 m² auf gesamt 11 500 m².
Vorreiterrolle als 2000-Watt-Museum
Die Erweiterung ist im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft wegweisend. Der gesamte Energiebedarf für die Erstellung (Graue Energie) und den Betrieb (Wärme, Kälte, Elektrizität) liegt im Vergleich zu bestehenden Museen neuern Datums massgeblich tiefer – auf die Treibhausgasemissionen bezogen entspricht dies einer Reduktion um 75 Prozent. Einen wesentlichen Anteil an den CO2-Einsparungen haben die kompakte Gebäudeform, das Erdsondenfeld, die Photovoltaik-Anlage und das LED-Licht.
Kunst und Bau von Pipilotti Rist
Integraler Teil des Grossprojekts bildete die Kunst-und-Bau-Arbeit von Pipilotti Rist. Die Künstlerin hat mit «Tastende Lichter» eine Licht- und Videoinstallation konzipiert, die auf dem ganzen Heimplatz erfahrbar ist. Im Zentrum steht ein künstlerisch gestalteter Mast, der in den Abendstunden der dunkleren Jahreszeit farbige runde Lichtflächen auf die umliegenden Fassaden- und Bodenflächen projiziert. Zudem hauchen Videos den Statuen auf der Nordfassade des Moserbaus neues Leben ein. Die Kunstinstallation ist auf die Fassadenbeleuchtung des «Plan Lumière» abgestimmt. Die sich langsam vorwärtstastenden Farbkreise schaffen eine Verbindung zwischen den Kulturinstitutionen auf dem Heimplatz.
- Bauherrschaft Einfache Gesellschaft Kunsthaus-Erweiterung (EGKE)
- Eigentümer Stiftung Zürcher Kunsthaus
- Nutzende Zürcher Kunstgesellschaft
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Objektkredit Anteil Stadt Zürich CHF 88 Mio.
- Kreditsumme CHF 206 Mio. (inkl. Reserven), Beteiligung Zürcher Kunstgesellschaft mit CHF 88 Mio., Stadt Zürich mit CHF 88 Mio., Kanton Zürich mit CHF 30 Mio. aus Lotteriefonds und Bauland im kostenlosen Baurecht
- Architektur David Chipperfield Architects, Berlin
- Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im selektiven Verfahren mit 20 Teams nach SIA 142 (einstufig, anonym), 2008
- Auszeichnung für gute Bauten der Stadt Zürich 2016-2020
- Bauzeit 2015 – 2020 (Eröffnung Herbst 2021)