Die Angebote in den Gesundheitszentren für das Alter der Stadt Zürich werden gemäss den Bedürfnissen der älteren Bevölkerung weiterentwickelt. Das Ziel ist, dass alle Zürcherinnen und Zürcher auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben führen können, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen, sozialen oder gesundheitlichen Situation.
Das neue Gesundheitszentrum für das Alter Mathysweg schafft mit seinen 97 Einzimmer- und 12 Doppelzimmer-Appartements ein zeitgemässes Angebot an Wohnraum für das Alter. In 8 der 12 Doppelzimmer-Appartements steht den Bewohnenden eine eigene Küche zur Verfügung. Die Zimmer bieten zudem genügend Raum für eine individuelle Einrichtung mit persönlichen Möbeln und Erinnerungsstücken. Sie dienen als privater Rückzugsort und verfügen über eine Nasszelle mit Dusche und WC, einen eigenen Balkon sowie einen Einbauschrank mit Kühlschrank. Attraktiv gestaltete Aufenthaltsbereiche in den Etagen, die teilweise mit Küchen ausgestaltet sind, ermöglichen Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten der Bewohnenden. Altersgerechte Bade- und Fitnessanlagen mit Entspannungsbereich helfen, die körperliche Gesundheit zu erhalten und die Selbständigkeit möglichst lange zu wahren. Für das gemeinschaftliche Leben dienen Gemeinschaftsräume wie beispielsweise das Restaurant und ein Mehrzwecksaal. Viele der Zusatznutzungen wie ein Coiffeur- und Fitnessangebot können auch von der Quartierbevölkerung genutzt werden. Das Zentrum leistet auch einen Beitrag zur Versorgung alter Menschen, die zu Hause leben, indem es seine Dienstleistungen zugänglich macht. So bietet das Zentrum im Sinne der städtischen Altersstrategie 2035 auch Dienstleistungen fürs gesamte Quartier, zum Beispiel für alte Menschen, die zu Hause leben. Das neue Gesundheitszentrum für das Alter Mathysweg soll ein Ort der Begegnung über alle Generationen hinweg sein.
Die Stadt führte einen Architekturwettbewerb durch, den das Team von Allemann Bauer Eigenmann Architekten und Kuhn Landschaftsarchitekten für sich entscheiden konnte. Der schmetterlingsförmige sechsgeschossige Ersatzneubau bettet sich rücksichtsvoll in seine Umgebung ein. Mit seiner eleganten Fassade aus einer vorfabrizierten Betonstruktur, ausgefacht mit roten Eternitschindeln, schafft der Neubau einen neuen Identifikationspunkt im Quartier Albisrieden.
Bei der Fassadengestaltung war uns ein intakter Baukörper wichtig, der nicht vom Wechsel von Balkonen und geschlossenen Flächen zergliedert wird. So haben wir bereits im Wettbewerb die dichte Betonstruktur mit den geschindelten Eternitfüllungen entwickelt, die beinahe unverändert realisiert werden konnte.
Martin Bauer, Allemann Bauer Eigenmann Architekten AG
Es ist ein offenes durchlässiges Gebäudeensemble mit Ausstrahlung und Zentrumscharakter zugleich. Die attraktiven Appartements und Aufenthaltsbereiche sind mit einem Holzboden und Holzschränken ausgestattet, was eine angemessen wohnliche Atmosphäre schafft. Jedes Appartement hat Zugang zu einem kleinen Balkon, von wo sich den Bewohnenden ein Blick auf die umgebenden vielfältigen Grünräume bietet.
Dank des grossen Anteils an unversiegelten Flächen leisten die vielfältig gestalteten Aussenräume einen Beitrag zur lokalen Hitzeminderung. Auf eine Bepflanzung zur Förderung der Biodiversität wurde in der Umgebung und auf den Dachflächen geachtet. Die bestehende Bepflanzung und Gestaltung entlang dem Algierbach wurde weitgehend erhalten. Auch die Mehrheit der Bäume blieb dank umsichtiger Baumschutzmassnahmen bestehen
Der Ersatzneubau im Minergie-P-ECO-Standard, der Aspekte wie Wohlbefinden und Gesundheit in den Vordergrund stellt, leistet einen wichtigen Beitrag an die städtischen Nachhaltigkeitsziele. Die Minergie-Zusatzanforderung für die Beleuchtung wird ebenfalls erreicht. Die Wärmeerzeugung wird mit erneuerbarer Energie aus dem Wärmeverbund Freilager sichergestellt. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach liefert den Strom für den Eigengebrauch und besteht aus 170 Modulen mit einer maximalen Leistung von 63 kWp. Die Anzahl Parkplätze wurde soweit minimiert, so dass auf den Bau einer Tiefgarage verzichtet werden konnte.
Um eine anregende Form der Begegnung zwischen den Bewohnenden und der Natur zu ermöglichen, wurden Nistplätze, ein Vogelbad und Futterhäuschen für Rotkehlchen angelegt. Die Berücksichtigung der Lebensraumansprüche des Rotkehlchens gehen dabei mit dem Anspruch einher, die Umgebung insgesamt ökologisch zu gestalten.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Objektkredit CHF 63,25 Mio.
- Architektur Allemann Bauer Eigenmann Architekten AG, Zürich
- Landschaftsarchitektur KuhnLandschaftsarchitekten GmbH, Zürich
- Bauleitung GMS Partner AG, Zürich
- Bauingenieurwesen Ingenieurbüro Heierli AG, Zürich
- HLKS-Ingenieurwesen Amstein + Walthert AG, Zürich
- Bauphysik Durable Planung und Beratung GmbH, Zürich
- Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 mit 42 Teams (einstufig, anonym), 2014
- Bauzeit 2019 – 2022