Die Siedlung Sunnige Hof wurde 1943 vom Architekten Karl Kündig und die Umgebung durch den bedeutenden Landschaftsarchitekten Gustav Ammann erbaut. Der genossenschaftliche Siedlungsbau zählt zu den ersten Wohnsiedlungen, die im 1934 eingemeindeten Zürcher Vorort Schwamendingen erbaut wurden. Gleichzeitig ist sie die Gründungssiedlung der gleichnamigen Siedlungsgenossenschaft.
Die geschlossene Gesamtkomposition, die organische Einbindung in die Topografie und der im Verhältnis zu den Gebäudevolumen äusserst grosszügig bemessene Aussenraum sind Qualitäten, die den Charakter der Wohnsiedlungen Schwamendingens bis heute prägen.
Die Architektur der Siedlungshäuser, mit ihren Satteldächern, holzverkleideten Schopfanbauten und Klappläden orientiert sich an der vertrauten Bautradition der Flarzhäuser. Die Feingliedrigkeit und die Farbgebung der Bauteile tragen viel zum architektonischen Charme bei. Die heutige Umgebung der Siedlung entspricht noch in weiten Teilen der ursprünglichen Anlage. Die Grundkonzeption mit den Privatgärten und dem halböffentlichen, parkähnlichen Siedlungsgrün ist ebenfalls intakt. 2016 erfolgte eine einvernehmliche Unterschutzstellung.
Die gesamte Siedlung besteht aus 43 Reiheneinfamilienhäusern und acht Einfamilienhäusern mit jeweils grosszügigen privaten Gärten. In den letzten 20 Jahren sind sämtliche Häuser in den oberen Geschossen saniert und alle Dächer ausgebaut worden. Die aktuelle Sanierung bezog sich daher ausschliesslich auf die Instandstellung der Hauptfassaden, auf die Schopfanbauten, die Kellergeschosse sowie die Haustechnik und Werkleitungserschliessung.
Im Vorfeld des eigentlichen Sanierungsvorhabens wurden drei Reiheneinfamilienhäuser als Prototypen saniert. Auf Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse wurde unter Beizug aller Beteiligten das finale Sanierungskonzept erarbeitet.
Ziel der Instandsetzung war neben einer denkmalpflegegerechten Instandsetzung der Fassaden, inkl. Fenster- und Haustürersatz, eine Feuchtesanierung der Untergeschosse sowie der Einbau eines zusätzlichen WCs pro Gebäude. Teilweise wurden bestehende Anbauschöpfe zu Technikräumen für die Fernwärmeerschliessung umgebaut. In den Gärten sind ergänzend dazu vier neue Doppelschöpfe mit gedecktem Sitzplatz erstellt worden. Diese folgen der Anordnung des ursprünglichen Gerätehäuschens und sind identisch gestaltet. Ebenso ist die denkmalpflegerisch wertvolle Gartenanlage in Teilen instandgesetzt worden.
Mit dem Ersatz der nicht bauzeitlichen Fenster und Türen, konnte zum einen eine energetische Verbesserung der Gebäudehülle erreicht werden, zum anderen wird mit der sorgfältigen Gestaltung der neuen Haustüren und Fenster aber auch das ursprüngliche Erscheinungsbild der Häuser wiederhergestellt. Zusammen mit den neuen und den alten Holzschöpfen tragen die baulichen Massnahmen dazu bei, den dörfliche Charme der Anlage aus den 1940er-Jahren zu erhalten.
- Adresse: Sunnige Hof 15-41, 4-50; Probsteistrasse 126-150
- Kreis / Quartier: 12/Schwamendingen
- Inventar: kommunales Inventar
- Baujahr: 1943
- Bauherrschaft: Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof
- Architektur: Gutknecht Jäger Architektur GmbH
- Ausführung: 2022–2023