Das 1961 von Architekt Roland Rohn erstellte Verwaltungsgebäude der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt (Suva) ist ein markantes Zeugnis der Nachkriegsarchitektur der frühen 1960er-Jahre. Das Gebäude befindet sich nicht im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte. Als wichtiges Objekt in der Kernzone Enge wurde das Bauvorhaben jedoch von der Denkmalpflege begleitet.
Das Verwaltungsgebäude liegt unmittelbar am linken Ufer des Schanzengrabens unweit des Zürichsees. Es wurde als langrechteckiger Bau mit einem leicht eingerückten, von Betonstützen gefassten Sockelgeschoss, fünf Bürogeschossen und einer zurückversetzten Attika mit zwei Terrassen errichtet. Erschlossen wird das Gebäude von der Dreikönigstrasse. Der Stahlbetonskelettbau ist durch die vorgehängte Aluminium-Glas-Fassade mit der horizontalen Gliederung der Brüstungsbänder aus dunkelfarbigen Glaspaneelen und dem feingliedrigen Raster der Fenster und vertikalen Lisenen aus Aluminium geprägt. Mit der charakteristischen Rasterfassade der 1960er-Jahre setzt das Suva-Gebäude einen modernen Akzent entlang des Schanzengrabens als vis à vis des Baur au Lac mit seiner klassizistischen Fassadengestaltung entlang des Schanzengrabens.
Das Suva-Gebäude wurde umfassend saniert und energetisch ertüchtigt. Ein Hauptanliegen war die Gewinnung von Solarenergie über die Fassade und das Dach. Im engen Einvernehmen mit der Denkmalpflege wurde ein sorgfältig auf das bauzeitliche Erscheinungsbild abgestimmter Fassadenersatz vorgenommen. Die Materialisierung und Farbgebung der Fassade blieben grundsätzlich unverändert. Fenster und Lisenen wurden entsprechend der bauzeitlichen Einteilung und Profilierung in farblos eloxiertem Aluminium rekonstruiert. Statt der Glasbrüstungen mit rückseitiger dunkelblauer Emaillierung sind heute farblich an die bauzeitlichen Glasbrüstungen angepasste photovoltaikaktivierte Glaspaneele analog der ursprünglichen Erscheinung in die Fassade integriert. Darüber hinaus wurden der neue Technikaufbau auf dem Dach mit graumelierten Solarpaneelen verkleidet und weitere Solarmodule auf dem Flachdach installiert. Das Suva-Verwaltungsgebäude ist damit ein erstes und gelungenes Beispiel eines energetisch ertüchtigten Bestandsbaus mit Solarfassade im Kernzonengebiet der Stadt Zürich.
Die PV-Anlagen an Fassaden und auf dem Dach weisen eine durchschnittliche Jahresproduktion von 84'000 kWh/a auf. Das entspricht dem Strombedarf von etwa 19 Haushalten.
- Adresse: Dreikönigsstrasse 7
- Kreis / Quartier: 2/Enge
- Inventar: kommunales Inventar
- Baujahr: 1961
- Bauherrschaft: SUVA
- Architektur: SPPA Architekten
- Ausführung: 2020–2024