
Mit dem Velo unterwegs zu sein, ist eine platzsparende und umweltfreundliche Art der Fortbewegegung. Mit etwas Zusatzwissen sowie ein paar Tricks und Kniffen kommt man noch besser durch die Stadt.
In der Stadt Zürich gibt es verschiedene Ampeln speziell für Velofahrer*innen:
- Beim Vorgrün schaltet die Veloampel bis zu fünf Sekunden früher auf Grün als die Ampel für die Autos.
- An gelb-blinkenden Veloampeln dürfen Velos vorsichtig weiterfahren. Personen auf dem Fussgängerstreifen und Velos von links haben Vortritt.
- Bei der Phasentrennung haben Velofahrer*innen eine eigene Grünphase. In dieser Zeit haben die Autos rot.
Dave Durner, Projektleiter Verkehrssicherheit bei der Dienstabteilung Verkehr, erklärt in einem kurzen Video, wie die einzelnen Veloampeln funktionieren.

Auch der Velosack sorgt für mehr Sicherheit an Kreuzungen. Der Velosack ist ein Wartebereich, auf dem sich die Velofahrer*innen bei Rotlicht vor den Autos aufstellen können. Der konfliktfreie Abfluss von Velos dient allen Verkehrsteilnehmer*innen.

Wer in einem parkierten Auto eine Türe öffnet, ohne sich zu vergewissern, dass sich keine Person auf einem Velo nähert, nimmt einen Unfall mit potenziell schweren Verletzungen oder Todesfolge in Kauf. Beim sogenannten «Dooring» stehen in erster Linie die Autofahrenden in der Verantwortung. Wenn sie den sogenannten «Holländer-Griff» anwenden, verursachen sie weniger Unfälle. Indem Velofahrende genügend Abstand zu parkierten Autos halten und sich selbstbewusst den dafür nötigen Strassenraum nehmen, können sie aktiv zu ihrer Sicherheit beitragen.

An einigen Kreuzungen in der Stadt Zürich können Velofahrer*innen anstatt auf der Autospur links abzubiegen, den indirekten Linksabbieger benutzen. Dieser enthält meistens einen zusätzlichen Stopp, ist jedoch sicherer.

«Rechtsabbiegen bei Rot» (RABR) ist in der Schweiz für den Veloverkehr dort erlaubt, wo es mit einer Tafel beim Lichtsignal angezeigt wird. RABR ist eine einfache und effektive Massnahme zur Veloförderung und ermöglicht den Velofahrenden ein flüssigeres Vorankommen. Zu beachten ist aber: Fussgänger*innen und Verkehr von links haben Vortritt.

Lastwagen und andere grosse Fahrzeuge können einen toten Winkel haben, in welchem die Fahrer*innen andere Verkehrsteilnehmer*innen nicht sehen. Velofahrer*innen sollten es darum unbedingt vermeiden, sich im toten Winkel eines grossen Fahrzeugs aufzuhalten. Zudem sollte auf die Lenkbewegungen und die Blinker geachtet werden, um ein mögliches Abbiegen frühzeitig zu erkennen.

- Wenn Sie sich mit dem Velo bei Rot einer Kreuzung oder Verzweigung nähern, halten Sie in jedem Fall hinter einem schweren Motorfahrzeug an. So befinden Sie sich ausserhalb des toten Winkels und die Lenkenden können Sie sehen. Fahren Sie bei Grün hinter dem Lastwagen oder Bus weiter, damit dieser gefahrlos nach rechts abbiegen kann.
- Ein Velostreifen garantiert keinesfalls eine bessere Sichtbarkeit der Velolenkenden. Bleiben Sie auch hier mit dem Velo immer hinter einem schweren Motorfahrzeug und fahren Sie nie neben oder unmittelbar vor das Fahrzeug.
Mehr Informationen zum Toten Winkel bei Lastwagen (Video).
In der Schweiz sind Velolichter und Reflektoren vorne und hinten gesetzlich vorgeschrieben. Auch Reflektoren an den Pedalen sind obligatorisch, ausser bei Klickpedalen. Auf Schweizer Strassen müssen alle E-Bikes, E-Trottinette und E-Roller auch am Tag mit Licht fahren.
So machen Sie sich sichtbar
- Fahren Sie nachts, bei Dämmerung und bei schlechtem Wetter mit Licht.
- Bringen Sie am Velo und E-Trottinett vorne einen weissen und hinten einen roten, mindestens 10 cm² grossen Reflektor an.
- Montieren Sie reflektierende Pneus und Speichenreflektoren am Velo.
- Tragen Sie helle, fluoreszierende Kleidung mit reflektierenden Elementen wie zum Beispiel eine Leuchtweste.
- Verwenden Sie reflektierende Accessoires wie Arm- und Fussbänder.
Ablenkung und Unaufmerksamkeit auf dem Velo, E-Bike oder E-Trottinett sind die Ursache vieler Unfälle, die oft zu schweren Verletzungen führen. Beispielsweise kann ein Blick auf das Smartphone Zweiradfahrende so stark ablenken, dass sie auf ein plötzlich auftauchendes Hindernis nicht mehr angemessen reagieren können. Lassen Sie sich deshalb im Strassenverkehr nicht durch das Handy, Musik aus dem Kopfhörer oder ein Navigationsgerät ablenken.
Tipps für sicheres Fahren
- Achten Sie auf den Verkehr und halten Sie den Lenker immer mit beiden Händen fest.
- Lassen Sie das Handy in der Tasche.
- Verzichten Sie auf einen Kopfhörer und hören Sie dem Verkehr zu.
- Programmieren Sie das Navigationsgerät vor Fahrtantritt.
- Vermeiden Sie ablenkende Gespräche während der Fahrt.
Die Dienstabteilung Verkehr stellt 360°-Virtual-Reality-Filme zur Verfügung, um Gefahren im Strassenverkehr besser zu erkennen und so Unfälle zu verhindern.
Um mit einem Velo auf öffentlichen Strassen unterwegs zu sein, muss es richtig ausgerüstet und betriebssicher sein. Folgende Punkte müssen Sie beachten:
- Zwei gute Bremsen
- Vorderlicht (ein weisses ruhendes Licht bei Dämmerung, nachts und in Tunnels)
- Rücklicht (ein rotes ruhendes Licht bei Dämmerung, nachts und in Tunnels)
- Rückstrahler, weiss
- Rückstrahler, rot
- Vier Pedalrückstrahler (ausgenommen Klickpedalen)
- Reifen mit genügend Druck und gutem Profil
Zusätzlich empfehlen wir:
- ein Schloss zur Diebstahlsicherung
- eine Versicherung: Der Abschluss einer Privathaftpflichtversicherung ist Sache jedes Velofahrenden. Ein Diebstahl ist mit einer Sachversicherung (Hausrat) abzudecken.
Kinder lernen schon in der Primarschule, wie sie sicher mit dem Velo unterwegs sind. Bis zur 2. Klasse steht noch die Ausbildung für Fussgänger*innen im Vordergrund. Ab der 3. Klasse beginnt die Veloausbildung. Der Abschluss bildet die praktische Veloprüfung in der 5. Klasse.
Um schnell von A nach B zu gelangen, gibt es auch in der Stadt Zürich die Möglichkeit, zum Beispiel ein E-Trottinett zu mieten. Die Verwendung dieser Transportmittel ist gesetzlich geregelt und nicht vollkommen risikofrei.
In unserem Flyer erläutern wir die Verkehrsregeln, Signalisationen und Markierungen für Velos, E-Bikes, Scooters und E-Trottinetts.