Wenn Häuser abgebrochen und neu gebaut werden, kann das für die bestehende Mieterschaft schwierige Folgen haben. Oft ist die Suche nach einer erschwinglichen Wohnung erfolglos, es droht ein Wegzug, nachbarschaftliche Beziehungen gehen verloren. Ein Mieter*innen-Büro hilft dabei, diese sozialen Härten abzufedern.
Auf Wunsch der Bauträgerschaft richten die Sozialen Dienste Zürich in der betroffenen Wohnsiedlung ein Mieter*innen-Büro ein. Dieses berät und unterstützt die Mieterschaft bei der Suche nach einer neuen Wohnung. Das Angebot ist für die Mieter- und Bauträgerschaft kostenlos. Voraussetzung ist die Bereitschaft der Bauträgerschaft, mit dem Mieter*innen-Büro zusammenzuarbeiten, Wohnungen für die betroffenen Mietenden zu akquirieren und diese, falls nötig, auch finanziell beim Umzug zu unterstützen. Die Beratung erfolgt im Rahmen der persönlichen Hilfe gemäss Sozialhilfegesetz (SHG) und wird in einer schriftlichen Vereinbarung geregelt.
- Unterstützung und Beratung der Mieter*innen bei der Wohnungssuche und -bewerbung – bei Bedarf auch aufsuchende Beratung zu Hause
- Bereitstellung von Infrastruktur für die Wohnungssuche (PC, Drucker, Wi-Fi usw.) im Mieter*innen-Büro
- Durchführen von Schulungen und Veranstaltungen für Mieter*innen
- Zusammenarbeit mit städtischen Dienstabteilungen und Triage zu anderen Fachstellen zur Erschliessung von spezifischen Unterstützungsleistungen für die Mieter*innen
- Unterstützung bei der Vermittlung von Wohnungen, welche durch die Wohnbauträgerschaften oder Liegenschaftenverwaltungen akquiriert wurden, insbesondere hinsichtlich Priorisierung oder spezieller Bedarfslagen der Mieter*innen
- Beratung der Mieter*innen bei Fragen der Finanzierung von Mietkautionen, Umzugskosten usw.
- Umzugshilfe, z.B. Entsorgungsaktion, Umzugskisten, Ausleihe, Vermitteln von Zügelhilfen für Mieter*innen
- Rechtskonforme Kündigungen der Mietverhältnisse und frühzeitiger Einbezug der Sozialen Dienste
- Bereitstellung einer Wohnung in der betroffenen Siedlung für das Einrichten eines Mieter*innen-Büros
- Bereitstellung bzw. Akquirierung von Ersatzwohnungen für die Mieter*innen
- Bereitstellung von finanziellen Mitteln nach Bedarf und in Absprache mit dem Mieter*innen-Büro. Auf Antrag des Mieter*innen-Büros können mit diesen Geldern Mietkautionen, Genossenschaftsanteile oder Umzugskosten für Mietende mit geringen finanziellen Mitteln oder Anlässe wie Eröffnungsapéros, Entsorgungsaktionen, usw. finanziert werden
- Sicherstellung der temporären Nutzung von vorzeitig leerstehenden Wohnungen
Das Angebot richtet sich an Liegenschaftenverwaltungen und Wohnbauträgerschaften, die Ersatzneubauten sozialverträglich umsetzen wollen.
Seit September 2024 ist das Mieter*innen-Büro in der Wohnsiedlung Bergacker in Zürich-Affoltern in Betrieb. Die Eigentümerschaften der Liegenschaften, Swisslife und Habitat 8000, planen einen Ersatzneubau in zwei Etappen mit über 400 Wohnungen. Die ersten Kündigungen sollen bis Ende des Jahres ausgesprochen werden. Frühester Baubeginn ist Mitte 2026.

Seit Dezember 2024 beraten die Mitarbeitenden die Mieter*innen der Siedlung Gartenstadt Köschenrüti im Mieter*innen-Büro an der Schwandenwiesenstrasse 19 in Seebach. Der Bauträger des Neubauprojekts ist die Bauherrschaft PK Rheinmetall. Die Mieter*innen müssen bis September 2025 aus ihren Wohnungen ausziehen.
Die Mitarbeitenden der Mieter*innen-Büros unterstützen die Mieter*innen beim Suchen von neuen Wohnungen, bieten Beratungen bei finanziellen Fragen und stellen bei Bedarf Kontakte zu anderen sozialen Anlaufstellen und Einrichtungen her. Weiter sorgen sie dafür, dass die Mieter*innen und das Quartier über die Planung der Bauträger*innen informiert sind.

Telefon: +41 44 412 65 89