Die Stadt Zürich setzt sich dafür ein, dass die in der Stadt gelebten kulturellen und religiösen Traditionen sichtbar sein können und Wertschätzung erfahren. Sie unterstützt Organisationen im interreligiösen Dialog und nimmt selber aktiv daran teil. Religionsgemeinschaften sind wichtige Akteure in der Zivilgesellschaft und stärken im gemeinsamen Austausch den sozialen Zusammenhalt.
Das Zürcher Forum der Religionen (ZFR) ist ein Zusammenschluss religiöser Gemeinschaften aus den fünf grossen Religionstraditionen und staatlicher Stellen im Kanton Zürich. 1997 von der Stadt Zürich initiiert, besteht das ZFR seit 2003 als Verein. Es bietet den Religionsgemeinschaften eine Plattform für den Dialog und Austausch. Öffentliche Veranstaltungen und Besuche bei religiösen Gemeinschaften vermitteln alltagsorientiertes Wissen über die im Raum Zürich gelebten Religionen und ermöglichen Begegnungen.
Die 1993 gegründete Bildungsinstitution Zürcher Institut für Interreligiösen Dialog ZIID ist ein Ort, an dem sich Menschen verschiedenster Herkunft mit jüdischer, christlicher und islamischer Kultur, Religion, Geschichte und Gegenwart auseinandersetzen und auf diese Weise voneinander und miteinander lernen. Das ZIID bietet eine grosse Vielfalt an Bildungsangeboten (Referate, Workshops, Exkursionen, Diskussionsformate) zu religiösen und gesellschaftspolitischen Themen für die Öffentlichkeit und Institutionen an.
Die Stadt Zürich, die römisch-katholische Kirche und die reformierte Landeskirche haben sich im Sommer 2022 zur Arbeitsgruppe Interreligiöser Dialog im Raum Zürich zusammengeschlossen. Als Hauptfinanzierungspartner der beiden Organisationen Zürcher Forum der Religionen und Zürcher Institut für Interreligiösen Dialog hat die Arbeitsgruppe strategische Ziele für den interreligiösen Dialog definiert. Diese unterstreichen die gemeinsame Absicht das Engagement im Interreligiösen Dialog zu intensivieren, besser zu koordinieren und stärker sichtbar zu machen.
Der Interreligiöse Dialog leistet einen Beitrag zum selbstbestimmten und friedlichen Zusammenleben und Miteinander von Menschen mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit und unterschiedlichen Zugängen zu Fragen von Religion und Spiritualität. Er steht im Einsatz für die Religionsfreiheit und dient dem Religionsfrieden.
Der Interreligiöse Dialog engagiert sich gegen Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus sowie gegen jegliche Formen von Rassismus, Intoleranz und Diskriminierung in der Gesellschaft.
Der Interreligiöse Dialog dient der gegenseitigen Verständigung, dem Aufbau von Vertrauen, Respekt und Zusammenhalt in der Gesellschaft. Er trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen, Spannungsfelder sichtbar zumachen und zu würdigen sowie Feindbilder zu überwinden und Gemeinschaft zu stiften.
Der Interreligiöse Dialog schafft für Religionsgemeinschaften Raum für Selbstrepräsentation und verhilft religiösen und kulturellen Traditionen zur Sichtbarkeit. Sie erfahren gegenseitig und seitens der Öffentlichkeit Respekt und Wertschätzung.
Der Interreligiöse Dialog weckt Interesse an Fragen zu Religion und Religionsausübung und thematisiert diese in ihren jeweiligen gesellschaftlichen Kontexten. Er bietet Bildung und Wertbildung sowohl in erlebnis- als auch reflexionsorientierten Formaten. Er richtet sich an die Gesamtbevölkerung und spricht dabei alle Generationen an, insbesondere auch die jüngere.
Der Interreligiöse Dialog bietet Gefässe für gemeinsame Aktivitäten, für den Erfahrungsaustausch und für die Vernetzung von Akteur*innen, Organisationen und Institutionen. Gremien und Plattformen des Interreligiösen Dialogs agieren aufeinander abgestimmt.