Der öffentliche Raum soll allen Bewohner*innen gleichermassen zur Verfügung stehen, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Geschlechtsidentität, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Hautfarbe und unabhängig davon, ob sie mit oder ohne Behinderung leben. In der Stadt Zürich sollen sich alle sicher und frei im öffentlichen Raum bewegen können, ohne Angst vor sexuellen, sexistischen, homo- und transfeindlichen Belästigungen und Übergriffen.
«Zürich schaut hin» bietet verschiedene Programme und Aktivitäten, um Belästigung und Übergriffe im öffentlichen Raum einzudämmen.
Unerwünschte Berührungen, abschätzige Kommentare, Belästigungen mit Worten: Für viele Menschen sind das alltägliche Erfahrungen. Jede Person kann etwas dazu beitragen, dass solches Verhalten nicht toleriert wird und sich alle Menschen im öffentlichen Raum sicher fühlen können.
Was können Sie als Beobachter*in in einer Situation tun, in der jemand belästigt wird? Im Kurs lernen Sie gemeinsam mit Schauspieler*innen, wie Sie reagieren können und worauf es dabei ankommt.
- Sie setzen sich mit den Themen sexuelle Belästigung, Homo- und Transfeindlichkeit sowie Zivilcourage auseinander.
- Sie gewinnen an Selbstvertrauen.
- Sie üben zivilcouragiertes Handeln.
Der Kurs findet in Zusammenarbeit mit Amnesty International statt. Bei Interesse melden Sie sich bei den Projektverantwortlichen (Kontaktformular unten auf dieser Seite).
Kurs: Zivilcourage bei Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit
«Courage konkret» ist ein interaktives Forumtheater zur Förderung der Zivilcourage, entwickelt von «Zürich schaut hin» und REACTOR Basel. Interessierte Organisationen und Schulen können «Courage konkret» für eigene Veranstaltungen buchen.
In einer Talkrunde sensibilisieren vier Szenen das Publikum für Sexismus und Homofeindlichkeit: Die Gäste erhoffen sich in schwierigen Situationen Rat und Hilfe vom Publikum. Zwei Freundinnen sind sich nicht einig, ob die Bemerkung des Barkeepers ein Kompliment oder ein sexistischer Spruch ist. Ein junger Mann wird im Tram von einer Frau beschimpft, weil er zu laut mit seinem Freund telefoniert. Und wie reagiert man auf die Sprüche des Kollegen, der damit angibt, im Ausgang Frauen «aufzureissen»?
Es gibt Möglichkeiten, in solchen Situationen angemessen zu reagieren, das Gespräch zu suchen und Lösungen für einen respektvollen Umgang zu finden. Das Forumtheater bietet dazu einen lehrreichen, lustvollen und anregenden Rahmen zur Stärkung.
Sexuelle und sexistische, homo- und transfeindliche Belästigungen werden nur selten zur Anzeige gebracht. Wer sich nicht an die Polizei oder Opferberatungsstellen wenden möchte, kann seit Mai 2021 das Meldetool «Zürich schaut hin» nutzen. Auf dem Meldetool können Belästigungen sichtbar gemacht und geteilt werden. Das Tool bietet auch Informationen über rechtliche Möglichkeiten und Beratungsangebote.
Sie möchten sich für eine respektvolle Betriebskultur und belästigungsfreie Räume einsetzen. Anhand der folgenden Fragen können Sie abschätzen, inwiefern Ihr Betrieb auf den Umgang mit möglichen Belästigungen vorbereitet ist:
- Wie können Sie die Rahmenbedingungen dafür schaffen?
- Was sind praktische Skills, welche die Sicherheit im Umgang mit dieser Thematik erhöhen?
- Welche Unterstützung benötigen Ihre Mitarbeitenden?
- Was bietet Ihnen die Stadt mit dem Projekt «Zürich schaut hin»?
Der Werkzeugkoffer für die Prävention in Gastronomiebetrieben hilft dabei, auf Belästigungen im eigenen Betrieb vorbereitet zu sein.
Die Schulungen werden vor Ort durchgeführt und auf Ihren Betrieb angepasst. Sie vermitteln Ihnen die wichtigsten Grundlagen, damit Sie in Ihrem Betrieb passende Massnahmen umsetzen zu können.
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist in der Schweiz keine Seltenheit: Jede dritte Frau und jeder zehnte Mann haben am Arbeitsplatz schon sexuelle Belästigung erlebt. Zu den besonders betroffenen Branchen gehört die Gastronomie. Damit Mitarbeitende ihre Arbeit belästigungsfrei ausüben können, ist eine Sensibilisierung aller Beteiligten wichtig.
Hier setzt die interaktive Online-Schulung an. Mit Praxisbeispielen siehst du, was sexuelle Belästigung bedeutet. Du lernst, was zu tun ist, wenn es zu solchen Vorfällen kommt. Auch kannst du mit den interaktiven Übungen das Thema Prävention trainieren, um sexueller Belästigung vorzubeugen. Die Schulung richtet sich an Arbeitnehmende und Arbeitgebende und kann direkt am Smartphone gemacht werden.
Die Online-Schulung «Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz» ist für Betriebe der Stadt Zürich kostenlos. Entwickelt wurde sie in Zusammenarbeit mit der Schweizer Gastronomiefernschule.
Junge Erwachsene erachten es als schwierig, sich gegen Belästigungen zu wehren. Bei den jüngeren Frauen sind es über 80 Prozent, die in einer von Sotomo durchgeführten Befragung angeben, dass es eher schwierig oder sehr schwierig sei, in solchen Situationen zu reagieren und sich gegen die Belästigung zur Wehr zu setzen.
Jugendliche bis 18 Jahre, die in der Stadt Zürich leben, erhalten beim Besuch eines Selbstverteidigungskurses eine Vergünstigung von 70.– Franken. Für Frauen über 18 Jahre mit Wohnsitz in der Stadt Zürich beträgt die Vergünstigung 50.– Franken.
Verschiedene Organisationen bieten Selbstbehauptungskurse für Schüler*innen der Stadt Zürich an. Das Ziel ist die Stärkung der Selbstwahrnehmung und des Selbstvertrauens. Die Schüler*innen lernen, ihre Gefühle ernst zu nehmen, Situationen einzuschätzen und sich zu wehren.
Das Infoblatt für Lehrpersonen zu Selbstbehauptung und Selbstverteidigung enthält Informationen zum Projekt «Zürich schaut hin» und zeigt Möglichkeiten und Angebote auf, wie Sie die Themen Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit im Unterricht bearbeiten können - es werden beispielsweise kostenlose Coachings für Lehrpersonen angeboten.
Das Projekt «Zürich schaut hin» fördert die Vernetzung unter zivilgesellschaftlichen Organisationen und Verwaltungseinheiten und schafft so eine breite Allianz gegen Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit. Damit werden Kräfte gebündelt und das Thema erhält mehr Sichtbarkeit. Möchten Sie sich der Allianz anschliessen? Melden Sie sich bei den Projektleiterinnen.
OJA und Jugendkulturhaus Dynamo
OJA Offene Jugendarbeit Zürich thematisiert sexuelle, sexistische, homo- und transfeindliche Belästigung in ihren Einrichtungen auf vielfältige und kreative Art und Weise. Unter dem Motto «Zürich schaut hin und die OJA schaut mit!» informieren sie auf ihrer Website über ihre Aktivitäten und das Meldetool.
Im Herbst 2022 hat OJA zusammen mit dem Jugendkulturhaus Dynamo das Konzert «Züri los zue!» durchgeführt, an dem unter anderem gemeinsam mit Jugendlichen die Sprache in Rap-Texten thematisiert wurde.
catcalls
Catcalls of Zurich hat das Meldetool «Zürich schaut hin» in diverser Art und Weise unterstützt. Neben der Teilnahme an Workshops zum Aufbau des Meldetools haben sie regelmässig auf ihrem Instagram Account oder in ihren Kreide-Messages in der Stadt Zürich auf das Meldetool aufmerksam gemacht.
Pallas Selbstverteidigung
Pallas – Selbstverteidigung für Frauen bietet im Rahmen von «Zürich schaut hin» Selbstverteidigungskurse für spezifische Zielgruppen an: sehbeeinträchtigte und blinde Frauen, junge Frauen mit Migrationshintergrund und women of color, Frauen im Rollstuhl oder mit einer Gehbehinderung sowie für schwerhörige und gehörlose Frauen.
Die Kampagne «Zürich schaut hin» wird von einer breiten Allianz, bestehend aus der Stadt und zivilgesellschaftlichen Organisationen in Zürich, getragen. Es gibt viele Möglichkeiten, die Kampagne zu unterstützen und eigene Aktivitäten zu entwickeln.
Möchten Sie sich an Kampagnenaktivitäten beteiligen oder sich der Allianz anschliessen? Melden Sie sich bei den Kontaktpersonen.
Ein Kampagnenkit kann kostenlos bestellt werden. Bitte geben Sie an, welche Materialien und wie viel davon (Stückanzahl) Sie bestellen möchten.
- Plakat A4: Meldetool «Zürich schaut hin»
- Plakat A3: Meldetool «Zürich schaut hin»
- Plakat A4: «So können Sie helfen»
- Plakat-Set (8 Plakate): «Geht auch dich etwas an»
- Karte A6: «So können Sie helfen»
- Merkblatt: «Was können Beobachter*innen tun?»
- Pin
- Tattoos (3 Sujets): «Give your skin a voice»
- Flyer
- Bierdeckel
- Social Media-Vorlagen (Bilddateien für Facebook/Instagram, Kurzvideo zum Meldetool, Kurzvideo «So können Sie helfen», Textvorschläge)