Der Stadtrat vergibt den Gleichstellungspreis 2025 an die HAZ – Queer Zürich. Er folgt damit dem Antrag der Jury unter dem Vorsitz von Stadtrat Michael Baumer. Der Preis ist mit 20 000 Franken dotiert und honoriert alle zwei Jahre herausragende Leistungen im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern und/oder Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans und intergeschlechtlichen Menschen.
Die Homosexuellen Arbeitsgruppen Zürich wurden 1972 als Verein gegründet und sind seit 2014 unter dem Namen HAZ – Queer Zürich tätig. Als ältester aktiver LGBTI-Verein der Schweiz und als eine der grössten queeren Organisationen im Raum Zürich setzen sich die HAZ – Queer Zürich seit über 50 Jahren für die Gleichstellung und Sichtbarkeit von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans und weiteren queeren Menschen ein.
Mit ihren zahlreichen Arbeitsgruppen, ihrer professionellen Beratung und einer Vielzahl an Veranstaltungen sind die HAZ – Queer Zürich ein unverzichtbarer Bestandteil der queeren Strukturen in der Stadt. Die Auszeichnung ist eine Anerkennung dieses beeindruckenden Engagements – und zugleich ein klares Signal für eine offene, solidarische und vielfältige Stadtgesellschaft.
Mit dem Preisgeld wollen die HAZ – Queer Zürich gezielt in die Weiterbildung und Unterstützung ihrer freiwilligen Arbeitsgruppenleitenden investieren. Damit soll nicht nur die Qualität der bestehenden Angebote gestärkt werden – auch die nachhaltige Wirkung der HAZ – Queer Zürich als zentrale Organisation für die queere Community in Zürich soll gesichert bleiben.
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Der Stadtrat vergibt den Gleichstellungspreis für ausserordentliche Leistungen und Engagements zugunsten der Gleichstellung von Frauen und Männern, Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans oder intergeschlechtlichen Menschen. Der Preis ist mit 20 000 Franken dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.
- Die nächste Ausschreibung erfolgt im Jahr 2027
Nichtregierungsorganisationen, Institutionen, Vereine, Gruppierungen, Unternehmen sowie Einzelpersonen, die folgende Voraussetzungen erfüllen, dürfen sich bewerben:
- Sie haben Ihren Wohn- oder Firmensitz in der Stadt Zürich.
- Ihre Aktivitäten für die Gleichstellung kommen den Einwohner*innen der Stadt Zürich zugute.
- vorwiegend von der öffentlichen Hand finanziert werden;
- kommerzieller Natur sind;
- bei den letzten drei Verleihungen ausgezeichnet wurden.
Gleichstellungsvorhaben und -aktivitäten die darauf abzielen, gleiche Rechte und Chancen für alle Menschen unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität zu fördern. Sie können verschiedene Lebensbereiche betreffen und sowohl zeitlich begrenzte Projekte als auch dauerhafte Massnahmen umfassen.
Arbeit in Beruf und Familie
- Massnahmen für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Förderung familienfreundlicher Personalpolitik
- Massnahmen zur Umsetzung der Lohngleichheit
- Massnahmen zur Aufwertung und Anerkennung von unbezahlter Arbeit
- Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen
- Qualifizierungsprogramme für Migrantinnen
- Schaffung einer inklusiven und diskriminierungsfreien Unternehmenskultur
Bildung
- geschlechtersensibler Unterricht und Lehrmittel
- Förderung einer offenen Berufswahl bei Kindern und Jugendlichen
- Weiterbildungen zu Gleichstellungsthemen
Abbau von Gewalt
- Bekämpfung von häuslicher Gewalt
- Präventionsmassnahmen gegen sexuelle und sexistische Belästigung
- geschlechtsspezifische Gewaltprävention im öffentlichen Raum, an Schulen und in Sportvereinen
Medien und Kultur
- Kritische Auseinandersetzung mit Geschlechterbildern
- Abbau von Sexismus und Homo- und Transfeindlichkeit in Sprache und Werbung
Politik und Stadtentwicklung
- Förderung ausgewogener Partizipation und Repräsentation aller Geschlechter
- Geschlechtergerechte Stadtplanung
Ob im Alltag, im Beruf oder im öffentlichen Raum: Gleichstellung braucht innovative Ideen, wegweisende Initiativen und engagierte Menschen.
Die nächste Ausschreibung erfolgt Anfangs 2027.
Die HAZ – Queer Zürich engagieren sich seit über 50 Jahren für die Gleichstellung und Sichtbarkeit von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans und weiteren queeren Menschen.
Mit ihrer professionellen Beratung, vielfältigen Veranstaltungen und zahlreichen Arbeitsgruppen bieten die HAZ gezielte Unterstützung und schaffen Safer Spaces – geschützte Orte, an denen queere Menschen Sicherheit, Austausch und Empowerment erfahren können. Wegweisende Organisationen wie die Zürcher Aids-Hilfe (heute SeGZ), Pink Cross oder das Regenbogenhaus sind aus dem Engagement der HAZ hervorgegangen. Ihr beharrlicher Einsatz machen sie zu einer treibenden Kraft für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Gleichstellung – gestern, heute und morgen.

Seit 23 Jahren bietet das Theater SEM Migrantinnen der ersten und zweiten Generation sowie Schweizerinnen eine künstlerische Plattform zur Realisierung von Theaterproduktionen. Die Darstellerinnen bestimmen basisdemokratisch, welche Themen sie auf der Bühne verhandeln wollen. Die Stücke greifen Themen auf wie Migration, Familienplanung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Vorurteile, binationale Ehen, Sprache, Identität, religiöse Zugehörigkeit oder kollektiven Hass gegen Frauen. Theater SEM ermöglicht damit lustvolle Auseinandersetzungen mit Gleichstellungsthemen und macht Frauenperspektiven sichtbar.
Die Anlaufstelle Sans-Papiers Zürich SPAZ setzt sich seit 2005 für eine Verbesserung der Situation von Sans-Papiers ein. Dabei legt sie ein besonderes Augenmerk auf Sans-Papiers Frauen. Frauen ohne geregelten Aufenthalt sind durch ihre Stellung als Frau und teilweise als Mutter besonders verletzlich. Viele von ihnen arbeiten unter prekären Bedingungen als Angestellte in Privathaushalten, wo sie Reinigungs- und Betreuungsarbeit leisten.
Die SPAZ engagiert sich zu ihrem Schutz vor (sexueller) Ausbeutung und unterstützt die Frauen dabei, städtische Angebote wie die Gesundheitsversorgung und Altersvorsorge in Anspruch zu nehmen. Viele der betroffenen Frauen sind alleinerziehende Mütter. Diese begleitet die SPAZ in emotionaler und materieller Hinsicht sowie bei Anliegen in Zusammenhang mit Geburten, Mutterschaft oder Einschulungen ihrer Kinder. Damit leistet die SPAZ einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung von Sans-Papiers Frauen in der Stadt Zürich.
Der Dachverband Regenbogenfamilien setzt sich für die Sichtbarkeit und Anerkennung von Regenbogenfamilien und LGBTIQ*-Menschen mit Kinderwunsch ein. Regenbogenfamilien sind Familien, in denen sich mindestens ein Elternteil als lesbisch, schwul, bisexuell, trans* oder queer versteht. Der Verband berät und begleitet Regenbogenfamilien und LGBTIQ-Menschen mit Kinderwunsch bei der Familienplanung, bei der Stiefkindadoption sowie bei weiteren rechtlichen und sozialen Herausforderungen. An regelmässig stattfindenden Treffen und thematischen Workshops können sich Regenbogenfamilien vernetzen und austauschen. Mit seinem Weiterbildungsangebot sensibilisiert der Verband Fachpersonen und Behörden zum Thema. Er fördert zudem mit seiner Medienpräsenz und mit öffentlichen Veranstaltungen das Bewusstsein für Regenbogenfamilien.
Seit seiner Gründung 2010 hat der Verband mit Sitz in Zürich ein grosses Netzwerk aufgebaut und eine breite Ausstrahlungskraft entwickelt: Aktivitäten, Vernetzung und Zusammenarbeit gehen über die Landesgrenzen hinaus. Indem er Regenbogenfamilien als Normalität sichtbar macht, schafft der Dachverband gerade auch für die junge Generation neue Perspektiven. Er antwortet auf Ängste und Vorurteile und trägt zur Anerkennung und Sichtbarkeit von verschiedenen Familien und Lebensformen bei. Damit fördert er eine inklusive Haltung in der Gesellschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung in der Stadt Zürich – und darüber hinaus.
Der Stadtrat macht sich stark dafür, dass alle Zürcher*innen die gleichen Rechte und Chancen bekommen: Frauen und Männer, Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans und intergeschlechtliche Menschen. Seit 1997 gibt es deshalb den Gleichstellungspreis der Stadt Zürich.
Im Gleichstellungspreisreglement sind die Zusammensetzung, Wahl und Organisation der Jury, sowie das Verfahren über die Verleihung des Gleichstellungspreises geregelt.
Eine Jury überprüft die Bewerbungen und unterbreitet dem Stadtrat eine begründete Empfehlung für die Auszeichnung. Die Jurymitglieder sind Persönlichkeiten, die sich für die Gleichstellung engagieren. Sie werden vom Stadtrat gewählt. Vorsitzender der Jury ist Stadtrat Michael Baumer.
Die Jurymitglieder sind:
- Stephan Bernard (Rechtsanwalt, Mediator)
- Serena O. Dankwa (Sozialanthropologin)
- Angie Hagmann (Fachredaktorin und Journalistin, ehem. Geschäftsleiterin Netzwerk Avanti)
- Alba Chantico Ledesma (Philosophin, Gründerin und Co-Präsidentin Verein Expotranskultur)
- Enrico Violi (Erziehungswissenschaftler, ehem. Beauftragter «Gewalt im schulischen Umfeld» der Bildungsdirektion Kanton Zürich)