Die Begabungs- und Begabtenförderung (BBF) will gezielt vorhandene Begabungen aller Schüler*innen wahrnehmen und fördern. Gleichzeitig soll sie die Interessen und Fähigkeiten der Schüler*innen stärken und entwickeln. Zudem ermöglicht BBF, dass Basislernziele erreicht und überschritten werden dürfen.
Das neue Konzept Begabungs- und Begabtenförderung wird an allen Volksschulen in der Stadt Zürich ab Schuljahr 2023/24 etappenweise eingeführt.
- Wissenschaftlich abgestützt auf das Schulische Enrichment Modell
- Umgang mit Heterogenität durch differenzierende Unterrichtsangebote fördern
- Ausrichtung der Schulteams auf Begabungen und Stärken aller Schüler*innen
- Kinder und Jugendliche mit grossen Interessen, hohen Fähigkeiten oder Potenzial zu hoher Leistungsfähigkeit erhalten zusätzliche Förderung
- Gezielte Förderung durchgängig vom Kindergarten bis zur Sekundarschule
- Flexible Anpassung der Förderung an das Begabungspotenzial und die Situation (Drehtürmodell)
- Qualifikation der Lehrpersonen mit einem CAS für BBF: Kompetenzen in den Schulen, um versteckte Begabungen und hohe Fähigkeiten systematisch einzuschätzen und zu fördern
- BBF findet auf drei Ebenen statt und ist durchlässig: in der Regelklasse, im schulinternen Pull-Out-Programm (POP) und in Forschungszentren. In der Klasse ist BBF Aufgabe der Lehr-, Fach- und Förderlehrpersonen und wird in individualisiertem Unterricht umgesetzt.
- Schulinterne Förderangebote (POP) stehen den Schüler*innen zur Verfügung, wenn die Fördermöglichkeiten in der Klasse ausgeschöpft sind. Die Fachpersonen BBF leiten die schulinternen POP.
- Schüler*innen mit grossen Interessen, hohen Fähigkeiten oder Potenzial zu aussergewöhnlicher Leistungsfähigkeit können das «Forschungszentrum» im Schulkreis besuchen. Dort werden sie durch qualifizierte Lehrpersonen während eines halben Tages pro Woche bei eigenen Projekten und anspruchsvollen Aufgaben unterstützt und begleitet.
- Hochleistungen setzen Kreativität, Durchhaltevermögen und besondere Fähigkeiten oder das Potenzial dazu voraus (nach Renzulli 1978).
- Kinder und Jugendliche können in einem unterstützenden familiären und schulischen Umfeld hohe Begabungspotenziale als Hochleistungen verwirklichen.
- Begabungsförderung soll die Begabungen aller Schüler*innen wertschätzen und fördern.
- Begabtenförderung richtet sich an Schüler*innen mit grossen Interessen, hohen Fähigkeiten und dem Potenzial zu aussergewöhnlichen Leistungen.
Interessen, Begabungspotenziale oder Hochleistungen erscheinen in verschiedenen Bereichen:
- personale und soziale Begabungen
- fachliche Begabungen
Der Einschätzungsbogen ist eine Sammlung von Vorlagen. Mit ihm kann das individuelle Begabungsprofil von Schüler*innen eingeschätzt, erfasst und sichtbar gemacht werden. Die Anwendung des Einschätzungsbogens basiert auf Beobachtungen des Entwicklungsverlaufs der Kinder/Jugendlichen und der Expertise der Lehr- und Fachpersonen.
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- BY / Zitierweise: Schulamt Stadt Zürich (Hrsg.) (2018). Konzept Begabungs- und Begabtenförderung in der Stadt Zürich. Zürich: Schulamt.
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