Im Auftrag der Städtekonferenz Mobilität führte das Forschungsinstitut gfs.bern eine repräsentative Bevölkerungsbefragung mit Stichproben aus zehn Städten zu verschiedenen Themen der Mobilität durch. Erhoben wurden u. a. der Besitz und die Nutzung von Verkehrsmitteln, die Zufriedenheit mit der Verkehrssituation und -gestaltung, Shared Mobility sowie die Ausgaben für Verkehr. In der Stadt Zürich liegt die Zufriedenheit der Befragten mit der Verkehrssituation bei 66 Prozent, was die politischen Zielsetzungen der Stadt Zürich für den Verkehr und Stadtraum bestätigt.
Hohe Zufriedenheit mit öffentlichem Verkehr
Hauptgrund für die hohe Zufriedenheit ist das gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz. Im direkten Vergleich zu anderen Städten mit Ausnahme von Bern zeigt sich, dass Zürcher*innen zum Pendeln (69 %) und für die Freizeit (76 %) deutlich häufiger Zug, Bus und Tram nutzen. Auch der Fuss- und Veloverkehr spielt eine wichtige Rolle, während das Auto in Zürich nur eine untergeordnete Bedeutung hat – rund die Hälfte der in Zürich befragten Haushalte verfügen über ein Auto. Während der Autobesitz abnimmt, gewinnt das Sharing an Bedeutung. So verfügen bereits 18 Prozent der Bevölkerung über Carsharing-Möglichkeiten und jeweils um die 30 Prozent haben schon Velo- oder E-Trottinett-Verleihangebote genutzt.
Wunsch nach mehr Platz für Grün und für das Velo
Die Studienergebnisse zeigen den Wunsch der Bevölkerung nach mehr Grünflächen und Begrünung entlang von Strassen (51 %) und nach Stadträumen, in denen man sich wohlfühlt (46 %). Diese Forderungen rücken den Strassenraum in den Mittelpunkt der städtischen Lebensqualität.
Die Velonutzung in Zürich bleibt hinter den anderen Schweizer Grossstädten zurück. Knapp die Hälfte der befragten Zürcher*innen, die nicht mit dem Velo unterwegs sind, nutzen lieber andere Verkehrsmittel oder gehen zu Fuss. Ein Drittel gab Sicherheitsbedenken als Grund an. Für die Hälfte der befragten Zürcher*innen ist der Ausbau der Veloinfrastruktur ein zentrales Anliegen. Gleichzeitig werden Staus und Überlastungen als Probleme empfunden, wobei Tempo 20 und 30 breite Zustimmung finden. Auffallend viele Befragte in Zürich (53 %) stören sich an falsch abgestellten Trottinetts und Velos.
Zürich auf Kurs
Die Befragung bestätigt, dass Zürich mit der Strategie «Stadtraum und Mobilität 2040» auf dem richtigen Weg ist. Die konsequent angestrebte Umwandlung von Verkehrs- in Lebensräume sowie die Förderung einer flächeneffizienten, nachhaltigen Mobilität finden breite Zustimmung in der Bevölkerung. Stadträtin Simone Brander zeigt sich mit den Ergebnissen zufrieden und betont «Die Resultate zeigen, dass unsere Massnahmen im Einklang mit den Bedürfnissen der Bevölkerung stehen. Es gilt, den Veloverkehr weiter auszubauen und den öffentlichen Raum als Lebensraum aufzuwerten. Die Strategie «Stadtraum und Mobilität 2040» bietet uns dabei einen verlässlichen Rahmen, um den klimaschonenden Verkehr zu stärken und Zürich noch lebenswerter zu machen.»
Städtekonferenz Mobilität, eine Sektion des Schweizerischen Städteverbandes
Die Städtekonferenz Mobilität (SKM) ist ein Zusammenschluss von 21 Schweizer Städten, die die «Charta für eine nachhaltige städtische Mobilität» als Grundlage für ihre verkehrspolitischen Ziele unterzeichnet haben. Die SKM arbeitet an zukunftsgerichteten Lösungen für den Stadtverkehr, fördert den Erfahrungsaustausch und bietet mit Studien und Fachveranstaltungen Grundlagenarbeiten und Wissensvermittlung.
Studie «Mobilität in Schweizer Städten»
gfs.bern hat im Auftrag der Städtekonferenz Mobilität und von 17 teilnehmenden Städten und städtischen Gemeinden die Studie «Mobilität in Schweizer Städten» erarbeitet. Zentrale Themen der Befragung sind Besitz und Nutzung von Verkehrsmitteln, Zufriedenheit mit der Verkehrssituation, verkehrspolitische Massnahmen, Shared Mobility und Ausgaben für Verkehr und Mobilität. Insgesamt wurden 15 372 Einwohner*innen ab 16 Jahren befragt. Teilgenommen haben die Kernstädte Basel, Bern, Freiburg, Luzern, Nyon, Schaffhausen, Sion, Winterthur, Zug und Zürich. In den städtespezifischen Auswertungen sind zudem Daten aus den Agglomerationsgemeinden Muri b. Bern, Köniz, Ebikon, Horw, Seuzach, Baar und Cham berücksichtigt. Wichtigstes Fazit der Studie: Die aktuelle Verkehrspolitik der Städte steht im Einklang mit den Bedürfnissen der Bevölkerung.
Weitere Informationen
Evelyne Richiger, Leiterin Kommunikation
Tiefbauamt
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