Die direkten Emissionen der Stadt Zürich sind seit 2022 weiter gesunken und liegen 2023 bei 2,3 tCO2eq pro Einwohner*in und Jahr (Vorjahr: 2,4 tCO2). Der Fortschritt ist auf Massnahmen wie den Ausbau der Fernwärmenetze und den Ersatz fossiler Heizsysteme durch klimafreundliche Alternativen zurückzuführen. Stadtrat Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements erklärt: «Netto-Null bis 2040 ist ein ambitioniertes Ziel, das gemeinsame Anstrengungen erfordert. Die Stadtverwaltung geht voran und will dieses Ziel bereits bis 2035 erreichen. Mit Innovation und klaren Lösungen schaffen wir die Grundlage, um Zürichs Lebensqualität für kommende Generationen zu sichern.»
Kreislaufwirtschaft als Schlüssel im Gebäudebereich
Die indirekten Emissionen, die vor allem durch Bauen, Mobilität und Konsum entstehen, bleiben eine zentrale Herausforderung. Die Stadtverwaltung nutzt gezielt ihre Handlungsspielräume und setzt auf Bestandserhalt sowie nachhaltiges Bauen, um die Emissionen zu reduzieren. André Odermatt, Vorsteher des Hochbaudepartements, hält fest: «Im Gebäudebereich liegt grosses Potenzial für Netto-Null: Indem wir den Raumbedarf der Stadt wann immer möglich mit bestehenden Gebäuden decken und konsequent auf kreislauforientiertes Bauen setzen, senken wir die Emissionen in den nächsten Jahren weiter.»
Klimafreundliche Energie und Mobilität
Die Strategie «Stadtraum und Mobilität 2040» setzt die Grundlagen für ansprechende öffentliche Räume und eine umweltschonende, effiziente Mobilität in einer lebenswerten und klimaneutralen Stadt. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs gehört zusammen mit der weiteren Erschliessung mit Fernwärme zu den wichtigsten Massnahmen zur Reduktion der direkten Emissionen. Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher der Industriellen Betriebe, erklärt: «Ein noch attraktiveres ÖV-Angebot und der Umbau der Wärmeversorgung hin zu lokalen, erneuerbaren Energiequellen sind zentrale Hebel, die wir konsequent nutzen, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen.»
Innovationen und Zusammenarbeit für weniger Emissionen
Indirekte Treibhausgasemissionen fallen auch bei der Produktion von Nahrungsmitteln, Konsumgütern sowie deren Entsorgung an. Die Stadt Zürich fördert klimafreundliches Handeln mit gezielten Massnahmen. Im Bereich Ernährung gibt es etwa die Kampagne «Klima à la carte», Netzwerkanlässe wie «Food Zurich» oder den CO2-Quick-Check für Gastronomiebetriebe. «Beim Konsum setzt die Stadt beispielsweise auf Wiederverwendung, etwa durch Recyclinghöfe, die brauchbare Produkte aufbereiten und den Secondhand-Markt stärken. Auch bei der Beschaffung geht die Stadt mit gutem Beispiel voran, indem sie nachhaltige Lösungen priorisiert, um ihre eigenen Emissionen zu reduzieren», sagt Stadträtin Simone Brander, Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements.
Klimaschutz in der Stadtverwaltung
Die Stadtverwaltung hat das Ziel Netto-Null bereits bis 2035 zu erreichen. Sie setzt auf klimafreundliche Energie, macht den öffentlichen Verkehr CO2-frei und erweitert ihn. Ein Beispiel ist das Recyclingzentrum Juch-Areal, bei dessen Bau rund 40% der Emissionen durch die Wiederverwendung bestehender Bauteile (Re-Use) eingespart werden. Ebenso wegweisend ist die Abscheidung und dauerhafte Speicherung von CO2. Im Werdhölzli wird 2028 eine Anlage mit einer Kapazität von jährlich mehr als 20 000 Tonnen CO2 in Betrieb genommen, im Hagenholz ist eine Anlage mit einem vielfach grösseren Potenzial für 2035 geplant. Diese Pionierprojekte leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.
Ergänzend unterstützt die Stadt Zürich Unternehmen und Haushalte mit gezielten Förderprogrammen und Beratungen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft.
Die Fortschritte bei den direkten Emissionen zeigen, dass die Stadt Zürich auf Kurs ist. Ein grosser Teil der indirekten Emissionen entsteht jedoch ausserhalb des direkten Einflussbereichs der Stadtverwaltung. Deshalb sind Kooperationen mit Wirtschaft und Bevölkerung entscheidend. Der Stadtrat setzt sich zudem auf kantonaler und nationaler Ebene für Rahmenbedingungen ein, die klimafreundliche Entwicklungen beschleunigen.
Monitoring-Tool zeigt Entwicklung der Treibhausgasemissionen
Mit dem Monitoring-Tool «Netto-Null-Cockpit» überprüft die Stadt Zürich ihre Fortschritte und weist diese gleichzeitig gegenüber der Öffentlichkeit aus. Das Netto-Null-Cockpit zeigt die aktuellen Werte der Treibhausemissionen und die geplante Entwicklung bis 2040. Der Klimaschutzplan der Stadt Zürich definiert mit 20 Massnahmenpaketen klare Handlungsfelder.
Weitere Informationen
Kommunikation Gesundheits- und Umweltdepartement
T +41 44 412 11 12
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