Die fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT) ist ein etabliertes Verfahren, bei dem Stuhl eines gesunden Spenders auf einen Patienten übertragen wird. Ziel ist es, eine irreparabel zerstörte Darmflora wiederaufzubauen. Der Begriff «Transplantation» trügt, da die übertragenen Bakterien (Mikrobiom) nicht auf Dauer im Darm des Empfängers (Patient) verbleiben. Vielmehr hilft das gesunde Mikrobiom dem geschädigten, sich ohne die Hilfe von Medikamenten zu regenerieren, respektive wieder ein Gleichgewicht herzustellen.
Obwohl wissenschaftliche Studien für neue Anwendungsgebiete laufen und die FMT in den nächsten Jahren sicherlich weiter an Bedeutung gewinnen wird, gibt es in der Medizin bisher nur eine Transplantationsindikation: die therapierefraktäre Clostridium-difficile-assoziierte Kolitis.
Am Stadtspital bieten Prof. Dr. med. Christoph Gubler und Dr. med. Fritz Murray die FMT zur Behandlung der Clostridium-difficile-Kolitis an. Die Applikation des Spendermaterials erfolgt mittels Darmspiegelung. Langfristig ist eine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. Michael Scharl, USZ geplant.
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