Die aktuelle Nummer widmet sich dem Fotonachlass des Arbeiterfotografen Emil Acklin (1889-1976). Unter dem Titel «Fotografie als Klassenkampf» präsentiert das Stadtarchiv Zürich Emil Acklin, seine Zeit und seine Bilder. Gleichzeitig eröffnet das Stadtarchiv Zürich eine Ausstellung mit Acklins Fotografien.
Er war Offizier und Revolutionär, Lehrer und Kommunist, Fotograf der Arbeitswelten und feinsinniger Beobachter des Gewöhnlichen. Für ihn war die Fotografie die Fortsetzung des Klassenkampfs mit anderen Mitteln. Arbeiterinnen und Arbeiter sowie deren Leben im öffentlichen Raum waren sein Lieblingssujet, und zwischen 1932 und 1948 fotografierte er fast jeden Zürcher 1.-Mai-Umzug.
Der Mitbegründer des 1929 gegründeten Zürcher Arbeiterfotobunds wollte ganz explizit in seinen Bildern «etwas von seiner Weltanschauung hineinlegen» - seine Fotografien illustrieren noch weit mehr. Neben dem künstlerischen Aspekt bilden sie wichtige sozialhistorische Zeitzeugnisse von Zürich zwischen 1930 und 1950. Gerade durch seine Fotografien erhalten Menschen ein Gesicht und eine Geschichte, die sonst kaum Spuren hinterliessen.
Mit der Publikation seiner Fotografien in der Zeitschrift arché sowie in der gleichzeitig stattfindenden Ausstellung möchte das Stadtarchiv Zürich Acklins Werk einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen.
|