HFRB-Newsletter 1/2022

Wissensmanagement: Wissen multipliziert sich, wenn wir es teilen!

Ob eine Organisation längerfristig erfolgreich ist, hängt wesentlich vom Wissen und der Erfahrung der Mitarbeitenden ab. Dass man die finanziellen Ressourcen einer Organisation managen muss, hinterfragt niemand. Bezüglich der Ressource «Wissen» sieht es anders aus: Das Vorurteil, es gehe dabei vor allem darum, Bekanntes zu verschriftlichen und sauber abzulegen, ist fest verankert. Doch Wissensmanagement ist mehr als administrativer Mehraufwand: Richtig umgesetzt, unterstützt es uns dank den gespeicherten Informationen und Erfahrungen, richtige Entscheidungen zu treffen und unsere Kompetenzen auszubauen. Wenn wir unser Wissen teilen, vermehrt es sich und dient der gesamten Organisation. Es geht also darum, Erfahrungen und das in unser aller Köpfen individuell gespeicherte Wissen für alle sichtbar und nutzbar zu machen. Das tönt einfach, erweist sich aber im Berufsalltag als Herausforderung. Selbst der informelle Austausch an der Kaffeemaschine entfiel die letzten zwei Jahre aufgrund der Corona-Pandemie. 

Wir haben uns dem Thema «Wissensmanagement» angenommen und führten an der HFRB zwei Workshops mit der Unterstützung von Gabriele Vollmar durch. Dabei gingen wir der Frage nach, wie wir sowohl an der HFRB als auch bei SRZ einen Raum schaffen können, in dem ein Austausch gefördert werden kann. «Wissen wächst und gedeiht in einer förderlichen Umgebung», weiss Gabriele Vollmar aus Erfahrung. «Dazu gehören nützliche Arbeitsmittel und IT-Instrumente, klare Prozesse und Strukturen. Vor allem aber ist gelingendes Wissensmanagement eine Frage der Haltung und der Kultur. Eine lebendige Wissensgemeinschaft ist eine wunderbare Vision für die HFRB. So, wie ich die Teilnehmenden an den beiden Workshops erlebt habe, bin ich sehr zuversichtlich, dass dies auch gelingt.»

Laut einer aktuellen Studie des Zukunftsinstituts zum Thema Wissensmanagement entscheidet sich die Zukunftsfähigkeit von Individuen, Unternehmen und sogar ganzen Volkswirtschaften daran, wie sie mit vorhandenem und neuem Wissen umgehen. Deshalb wollen wir an der HFRB und bei SRZ herausfinden, wie wir aktuell und zukünftig unsere Wissensressourcen besser nutzen können. Unter dem Motto «Sharing is caring» starten wir in den nächsten Wochen mit einem ersten bereichsübergreifenden Austausch. Wenn Wissen macht ist, dann ist geteiltes Wissen um ein vielfaches mächtiger! 

PAFARI – Mentale Stärke im Feuerwehreinsatz

PAFARI ist im europäischen Raum ein einzigartiges und speziell für Feuerwehrleute entwickeltes pädagogisches Werkzeug zur Förderung und Steigerung der mentalen Stärke im Einsatz.

Die HFRB bietet als erste deutschsprachige Ausbildungsinstitution in Europa ein entsprechendes Kursformat zu dieser Thematik an.

Thierry Guilbert, ehemaliger Berufsfeuerwehrmann in Paris und Gründer der Firma Mephytec, hat das Konzept entwickelt. Er war im November 2021 zu Gast an der HFRB und schulte sieben Ausbilder und Dozierende der HFRB intensiv zum Thema PAFARI. Sie sind nun mit den methodischen und didaktischen Möglichkeiten ausgerüstet, um interessierte Feuerwehrangehörige in einem zweitägigen Kurs professionell zu fördern. 

Vorstellung Team Simulationssupporte und ein Abschied

Toni Derungs ist seit 38 Jahren für SRZ tätig, seit 2019 an der HFRB in der Funktion als Teamleiter Infrastruktur. Ende April verabschiedet er sich in den wohlverdienten Ruhestand.

Toni, was waren deine beruflichen Highlights?

Toni: Im Jahr 1984 arbeitete ich in der Funktion des Feldweibels als Dienstleister der Berufsfeuerwehr der Stadt Zürich, danach kam der Rettungsdienst hinzu. 2019 wechselte ich an die HFRB als Teamleiter Infrastruktur. Es ist nicht selbstverständlich, dass man nach 35 Jahren die Chance erhält, intern eine neue Stelle mit einem neuen Arbeitsgebiet anzutreten. Das ist mein zweites berufliches Highlight. Auch in dieser Funktion unterstützte ich die Berufsfeuerwehr und den Rettungsdienst, dies werde ich bis zum letzten Arbeitstag mit Herzblut machen. Ich bedanke mich bei all meinen Arbeitskolleginnen und –kollegen für die gute Zusammenarbeit!

Per 1. April übernimmt Julian Ernst das Team Simulationssupporte, das Anfang Jahr neu gegründet wurde. Julian ist seit April 2019 zu 40 % als Dozent an der HFRB tätig. Daneben arbeitete er zu 60 % im Rettungsdienst Appenzell Ausserrhoden. Im September 2020 erhöhte er sein Pensum an der HFRB auf 60 % und ist seither Studiengangsleiter und Fachverantwortlicher Material. 

Julian, wie setzt sich das Team Simulationssupporte zusammen und was sind dessen Hauptaufgaben?

Julian: Seit Anfang Jahr heisst das ehemalige Team Infrastruktur neu Simulationssupporte. Wir setzen uns aus den ehemaligen Mitarbeitenden des Teams Infrastruktur und zwei ehemaligen Mitarbeitenden der Zentralen Dienste zusammen. Diese werden das Schulmaterial für den Bereich Bildung bereitstellen und bewirtschaften. Unsere Hauptaufgabe ist die Unterstützung der Abteilung Bildung und der Feuerwehren im praktischen Teil der Ausbildung. Das beinhaltet unter anderem die Bereitstellung von Einsatz- und Trainingsrucksäcken für den Rettungsdienst, die Bewirtschaftung und Wartung von Fahrzeugen und der Brandhäuser sowie die Instandhaltung des Fahrsimulators und der Simulationsanlage des Rettungsdiensts. Einige Aufgaben, für die zuvor das Team Infrastruktur verantwortlich war, werden vom neu gegründeten Team Gebäudemanagement übernommen. Bis sich die Abläufe eingespielt haben, werden wir eng zusammenarbeiten.