Kinder von geflüchteten Familien aus der Ukraine
Uns alle bewegt das Schicksal der Menschen aus der Ukraine, die aus ihrer Heimat vor den Grauen des Krieges fliehen müssen. Daher möchte ich Sie zunächst über die aktuelle Situation der Kinder von geflüchteten Familien aus der Ukraine hier in Zürich informieren. Momentan kommen die Staatsbürgerinnen und –bürger aus der Ukraine meistens auf privatem Weg mit dem Auto oder dem Zug nach Zürich, wo sie in aller Regel private Unterkünfte beziehen. Sobald ein schulpflichtiges Kind aus der Ukraine eine provisorische Adresse in Zürich hat, wird es unbürokratisch in einer Regelklasse aufgenommen und erhält intensiven Unterricht in Deutsch als Zweitsprache. Bisher besuchen erst rund 15 Kinder aus der Ukraine eine Stadtzürcher Schule. Wir sind aber darauf vorbereitet, dass es in den kommenden Wochen mehr werden. Eine Kollektivunterkunft oder eine Aufnahmeklasse wurden noch nicht eröffnet.
Definitive Einführung der Tagesschule
Gestern, am 9. März 2022, hat der Gemeinderat der Stadt Zürich zu später Stunde die Weisung zur definitiven Einführung der Tagesschule diskutiert und verschiedene Änderungen am bestehenden Modell beschlossen. Gerne informiere ich Sie im Folgenden persönlich über die Neuerungen und den weiteren Verlauf.
Tagesschule bleibt gebunden und freiwillig
In der freiwilligen Tagesschule bleiben die Schülerinnen und Schüler an Tagen mit Nachmittagsunterricht über Mittag (gebunden) in der Schule. Sie erhalten eine warme ausgewogene Mahlzeit, werden von Fachpersonen betreut und können niederschwellige Freizeitangebote nutzen oder die Zeit bis zum Nachmittagsunterricht unter Aufsicht frei gestalten. Sie als Eltern oder Erziehungsberechtigte können Ihre Kinder von den gebundenen Mittagen abmelden.
Neue Elemente der Tagesschule
- Die Mittagspause dauert neu 80 bis 100 Minuten (bisher 80 bis maximal 90 Minuten). Die Schulen beantragen die Dauer der Mittagspause bei der zuständigen Kreisschulbehörde innerhalb dieses Rahmens.
- Alle Tagesschulen beginnen um 8 Uhr. Auf der Primar- und Sekundarstufe gibt es eine kurze Auffangzeit bis zum Unterrichtsbeginn.
- Die Tagesschule endet neu um 16 Uhr und nicht mehr um 15:30 Uhr. Bei früherem Unterrichtsschluss stehen an Tagen mit Nachmittagsunterricht bis 16 Uhr freiwillige und unentgeltliche offene Betreuungsangebote zur Verfügung (ab 2. Kindergartenjahr bis zur 6. Primarklasse). Das Modul 2 der Nachmittagsbetreuung beginnt an diesen Tagen um 16 Uhr. In Regelschulen gelten weiterhin die bisherigen Anfangs- und Schlusszeiten.
- Abmeldungen von den gebundenen Mittagen sind neu semesterweise möglich und nicht mehr wie bis anhin nur auf Schuljahresbeginn.
- Eltern können ihre Kinder auf der Primarstufe neu von einem gebundenen Mittag abmelden, auf der Sekundarstufe von einem oder maximal zwei gebundenen Mittagen.
- Der Einheitstarif von 6 Franken pro gebundenen Mittag (Möglichkeit der Reduktion je nach Beitragsfaktor bis 4.50 Franken) bleibt bestehen und kann neu bei ausgewiesenen Härtefällen erlassen werden.
- In Tagesschulen gilt für die ungebundene Mittagsbetreuung neu ein Maximaltarif von 18 Franken (Minimaltarif bleibt bei 4.50 Franken). Bisher lag der Maximaltarif bei 33 Franken. In den Regelschulen wird er weiterhin bei 33 Franken liegen.
- Die Änderungen gelten voraussichtlich ab 1. Januar 2023.
Politische Schritte
Am 6. April 2022 wird der Gemeinderat die Weisung zur definitiven Einführung der Tagesschule nach dem Modell der Stadt Zürich sowie die Verordnung über die Tagesschulen der Städtischen Volksschule formal abnehmen. Am 3. Juli 2022 werden die Stimmbürgerinnen und -bürger bei einer Volksabstimmung über die definitive Einführung der Tagesschule befinden.
Weitere Informationen über die Tagesschule
Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern in der aktuell angespannten Weltlage alles Gute.
Herzliche Grüsse
Filippo Leutenegger, Stadtrat
Schulpräsident der Stadt Zürich
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