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Tobias Häne und Jutta Langhoff kümmern sich um Arealentwicklungen. Foto Alex Colle
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Es sind Generationenprojekte: die Areale Kasernen (Bild oben), Thurgauerstrasse und MFO-West. Bis zu ihrer Umsetzung dauert es noch mindestens zehn Jahre. Trotzdem halten uns die Projekte schon heute auf Trab. Weiter berichten wir, wie Pattorn und Carlos Gamper die Sanierung ihrer Siedlung erlebten. Wie das Quartier Hard klingt; und warum Denkmalschutz in der Altstadt so anspruchsvoll ist. Ausserdem auch in dieser Ausgabe: das eine oder andere Zückerchen zwischendurch.
Wir wünschen gute Lektüre!
Jutta Langhoff und Tobias Häne, Areal- und Projektentwicklungen
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Grosse Areale fordern langen Schnauf
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Die Nachbarschaft konnte ihre Ideen zur Zukunft des Areals einbringen. Foto Alex Colle
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Das Areal MFO-West liegt direkt beim Bahnhof Oerlikon. Heute noch im Eigentum der ABB, soll es 2024 in städtische Hände übergehen. Die Stadt will das 25 700 Quadratmeter grosse Grundstück schrittweise entwickeln und die erste städtische Wohnsiedlung in Oerlikon sowie gewerbliche und kulturelle Nutzungen realisieren. Jüngst fiel der Startschuss dazu. An der öffentlichen Auftaktveranstaltung konnten über 100 Interessierte ihre Ideen zur Zukunft des Areals einbringen. Bis zur Umsetzung ist aber noch Geduld gefragt: Die erste Bauetappe soll 2031 starten. Erste Zwischennutzungen beleben das Areal jedoch bereits ab nächstem Jahr.
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Das Areal ist heute mehrheitlich von Schrebergärten belegt. Foto Juliet Haller
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Etwa gleichzeitig dürfte auf einem anderen Areal ganz in der Nähe neues Leben einziehen. An der Thurgauerstrasse realisieren verschiedene gemeinnützige Bauträgerschaften bezahlbaren Wohnraum für 1800 Menschen. Vor Kurzem hat die Stadt Zürich für zwei Teilgebiete bestimmt, an wen das Baurecht gehen soll. Das Besondere: Jeweils Teams von zwei respektive drei Gemeinnützigen werden den neuen Quartierbaustein mit 380 Wohnungen und 3400 Quadratmeter anderen Nutzungen wie zum Beispiel Gastronomie, Gewerbe und Ateliers bauen. Bereits weit fortgeschritten ist der Bau einer städtischen Schulanlage. Vorgesehen sind auch ein neuer Quartierpark und ein Gesundheitszentrum für das Alter sowie Alterswohnungen der SAW.
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Bar, Grill und Chill bietet der «Summergarte» im Zeughaushof. Foto LSZ
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Ein drittes grosses Entwicklungsgebiet, das Kasernenareal, liegt in der Innenstadt. In den kommenden Jahren wollen es Kanton und Stadt für die Bevölkerung schrittweise öffnen und beleben. Einen Vorgeschmack darauf vermittelt die Fläche, auf der bislang das provisorische Polizeigefängnis (Propog) stand. Seit dem Rückbau ist wieder die gesamte Kasernenwiese frei zugänglich. Für die Zeughäuser bereiten wir aktuell die Instandstellung vor. In der Militärkaserne will der Kanton ein Bildungszentrum für Erwachsene und publikumsorientierte Nutzungen ansiedeln. Der Baustart ist für 2024 geplant.
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Wer für uns arbeitet, arbeitet für einen guten Zweck: bezahlbare Wohn- und Gewerbemieten. Unsere Jobs sind so vielfältig wie die Stadt Zürich, die wir mitprägen. Gestaltungsfreiraum, flexibles Arbeiten, attraktive Sozialleistungen und Weiterbildungen gehören bei uns dazu – ein Leben abseits des Berufs ebenso.
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Carlos und Pattorn Gamper: «Wir wollenʼs gut haben im Haus»
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Carlos und Pattorn Gamper erlebten die Sanierung ihrer Wohnsiedlung. Foto Alex Colle
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Eigentlich war es ein Umzug auf Zeit. Während der Sanierung zogen Carlos und Pattorn Gamper innerhalb der Siedlung in eine andere Wohnung. Am Schluss blieben sie. Auch wenn sich die neue Nachbarschaft zuerst formen musste.
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Die Mietenden der städtischen Wohnsiedlungen belegen durchschnittlich 30,8 Quadratmeter Wohnfläche. Zum Vergleich: Die Bevölkerung der Stadt Zürich beansprucht pro Kopf 39,6 Quadratmeter. Schweizweit sind es 46,3 Quadratmeter. Städtische Mietende leben also auf kleinem Fuss – und verbrauchen weniger Rohstoffe und Energie. Zu verdanken ist dies der Wohnungsbelegung, der strengen Vermietungspraxis und den kompakten Grundrissen.
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So klingt das Quartier Hard
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Diesen Samstag finden im Bullingerhof und Lochergut Konzerte statt. Foto Jon Tyson / Unsplash
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In unseren Liegenschaften wird gewohnt und gearbeitet – aber nicht nur. Manchmal dienen sie auch aussergewöhnlichen Anlässen: Hof- und Gartenkonzerten. Diesen Samstag spielen in der Siedlung Bullingerhof «Ströiner» ihren Deep-Jazz. Und auf der Terrasse der Siedlung Lochergut warten «Züri Sampler» und ein Surprise Act auf Sie. Die Gruppe talentierter Jugendlicher präsentiert Songs von Hip-Hop bis Indie-Pop, die sie im Tonstudio der OJA Kreis 3&4 aufgenommen hat. Die Konzerte sind Teil der Musikwoche Hard – der Woche mit Musik aus dem Quartier, für das Quartier und im Quartier. Nichts wie hin!
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Sie suchen eine Wohnung? Oder eine neue Bleibe für Ihr Geschäft? Wir schreiben unsere freien Objekte wöchentlich aus. Die Vermietung verläuft online. Wartelisten führen wir keine.
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Tempi passati: Hirschengraben 18, 20
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Als dieses Bild 1908 entstand, hatte das Haus zum Kiel bereits 190 Jahre auf dem Buckel. Foto Baugeschichtliches Archiv
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Das Haus zum Kiel ist eine besondere Liegenschaft. Sie gehört zu den wenigen städtischen Liegenschaften ohne Kostenmiete. Die betroffenen Wohnungen machen 0,6 Prozent aller städtischen Wohnungen aus und zeichnen sich meist durch einen repräsentativen Charakter aus – so wie jene im Haus zum Kiel. Das Gebäude am Hirschengraben 18 und 20 stammt aus dem Jahr 1718 und gehört seit 1932 der Stadt. Aus Altersgründen wurde es jüngst sorgfältig erneuert und neu vermietet. Nur die stilvollen Gewerbeflächen sind noch zu haben. Die Wohnungen sind bereits vergeben.
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Wo hat da noch Denkmalschutz Platz?
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Die Nutzung ist gleich, die Haustechnik neu: denkmalgerecht erneuertes Altstadthaus am Rindermarkt 11. Foto Ariel Huber
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Die Mieten in der Altstadt gehören jetzt schon zu den höchsten in der Schweiz. Und auch die Sanierung der Häuser kostet mehr als anderswo. Wo hat der Denkmalschutz da noch Platz? Diese Frage müssen wir bei unseren Liegenschaften im Kreis 1 stets von Neuem beantworten – zuletzt während einer Podiumsdiskussion zum Auftakt der Europäischen Tage des Denkmals 2023. Der Weg aus dem Dilemma führt häufig über eine geeignete (neue) Nutzung, nicht über eine raffinierte bauliche Lösung. Im Rahmen der Denkmaltage, die noch bis am bis 11. September dauern, finden viele weitere Veranstaltungen statt.
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Der zunehmende Wohlstand nach dem Zweiten Weltkrieg bescherte Zürich immer mehr Autos; die Stadt drohte am Strassenverkehr zu ersticken. 1973 sollte eine U-Bahn auf Stadtgebiet mit S-Bahn in die Agglomeration Linderung bringen. Die Befürworter lancierten ein Plakat mit einer barbusigen Frau und dem Slogan «Oben ohne Stossverkehr, wenn unten U- und S-Bahn wär». Das gegnerische Plakat warb mit einem nackten Mann in Denkerpose und dem Spruch «Denk-Pause einschalten». Mit 71 Prozent Nein-Stimmen war das Urteil des Stimmvolks eindeutig. Die Moral von der Geschichtʼ: 50 Jahre nach der Abstimmung hat Zürich zwar noch immer keine U-Bahn, aber wenigstens keine sexistischen Plakate mehr.
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