
Eine Lungenentzündung (Pneumonie) wird meist durch eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen verursacht, seltener toxisch durch Einatmen von Noxen oder durch immunologische Prozesse. Bei deutlicher Beteiligung der Pleura (Rippenfell) in Form einer Brustfellentzündung spricht man im klinischen Sprachgebrauch von einer Pleuropneumonie.
Man unterscheidet heute grob zwei Arten von Lungenentzündungen:
Die ambulant erworbene Lungenentzündung, d.h. die im Alltag ausserhalb eines Krankenhauses erworbene Lungenentzündung (abgekürzt AEP für "ambulant erworbene Pneumonie" bzw. CAP für "community-acquired pneumonia"). Die häufigsten bakteriellen Erreger sind Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken), Haemophilus influenzae, Chlamydophila pneumoniae und Legionellen. Eine Lungenentzündung kann, wenn sie nicht oder nicht richtig behandelt wird, zu einer schweren Infektion führen, die sich auf den ganzen Körper ausbreitet (so genannte Sepsis). Eine solche Infektion erfordert eine intensive Antibiotikatherapie – oft auch eine Beatmungstherapie auf einer Intensivstation.
Die nosokomial, d.h. im Krankenhaus erworbene Lungenentzündung (HAP = hospital-acquired pneumonia), die sich später als zwei Tage nach der Aufnahme und bis zu 14 Tage nach der Entlassung entwickelt. Eine Sonderform ist die beatmungsassoziierte nosokomiale Pneumonie (VAP = ventilator-associated pneumonia). Die häufigsten Erreger sind Pseudomonas aeruginosa, Enterobacter, E. coli, Proteus, Serratia, Klebsiella pneumoniae (Friedländer-Pneumonie).
Die ambulant erworbene Pneumonie ist nach den Durchfallerkrankungen weltweit die zweithäufigste registrierte Infektionskrankheit und daher von hoher sozialmedizinischer und ökonomischer Bedeutung. Etwa 90% sind bakteriellen Ursprungs.
Die Behandlung erfolgt je nach Schweregrad der Erkrankung, Alter und anderen Grunderkrankungen des*der Patienten*Patientin ambulant oder stationär. Als Medikamente werden bei bakteriellen Lungenentzündungen Antibiotika eingesetzt, die je nach Erreger individuell bestimmt werden müssen.