Dass körperliche Bewegung der Gesundheit zuträglich ist, ist bekannt. Heutzutage sitzen viele Menschen stundenlang im Auto, am Computer oder vor dem Fernseher. Daher ist für den Erhalt des Körpergewichts und der Gesundheit Bewegung umso wichtiger. Sie hilft Erwachsenen bei der Bewältigung von Stress, Angst und Depressionen und spielt bereits bei der psychomotorischen Entwicklung von Kindern eine zentrale Rolle.
In der Stadt Zürich ist derzeit über ein Drittel der Bevölkerung ab 15 Jahren übergewichtig oder adipös. Dies kann für die betroffenen Personen eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität bedeuten und schwere gesundheitliche Folgen haben. Dabei besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Dauer und Intensität der Bewegung und dem Übergewicht: Mehr als die Hälfte der körperlich Inaktiven sind übergewichtig. Bei Personen, die mindestens einmal pro Woche Sport treiben («teilaktiv»), beträgt der entsprechende Anteil gut 40 Prozent. Als aktive Person gilt, wer sich mindestens 2,5 Stunden pro Woche mit mittlerer oder hoher Intensität bewegt. Zürcherinnen und Zürcher, die dieser Empfehlung folgen, sind nochmals deutlich seltener übergewichtig (31 %).
Mehr als zwei Drittel der Zürcher Bevölkerung sind körperlich aktiv. Sie treiben mehrmals wöchentlich Sport oder gehen einer körperlich anstrengenden Tätigkeit nach. Weitere 17 Prozent kommen ein- bis zweimal wöchentlich wegen einer körperlichen Tätigkeit ins Schwitzen. Lediglich eine von 10 Personen ist sportlich inaktiv. Gut fünf Prozent der Befragten machten keine Angaben zu ihrem Bewegungsverhalten.
Frauen und Männer sind ähnlich sportlich (Grafik 1). Mit zunehmendem Alter nimmt bei Frauen wie Männern der Anteil der körperlich Aktiven ab. Die Teilaktivität ist dagegen weniger altersabhängig. Bei den unter 35-Jährigen treiben 94 Prozent mindestens wöchentlich Sport (aktiv und teilaktiv). Bei den 65-jährigen und älteren Frauen sind es noch 75 Prozent, bei den Männern dieser Altersklasse noch 69 Prozent. Frauen bleiben im Alter also körperlich aktiver. Bei den Frauen verläuft die altersbedingte Abnahme der Aktivität auch kontinuierlicher, wogegen sich bei den Männern der Anteil aktiver Sportler in der Altersklasse der 35- bis 49-Jährigen stärker zugunsten der Teilaktiven reduziert.
Ältere Menschen tun im Durchschnitt häufiger etwas für ihre Fitness als Jüngere: 17 Prozent der Menschen im Pensionsalter bewegen sich fast täglich; der entsprechende Anteil bei den 15- bis 34-Jährigen liegt bei gut 6 Prozent. Beim Anteil der Personen, die sich weniger als einmal die Woche der Fitness verschreiben oder gar keinen Sport treiben, verhält es sich aber umgekehrt (55 % bei den Personen ab 65 gegenüber 30 % bei den unter 35-Jährigen). Die älteren Zürcherinnen und Zürcher wenden auch insgesamt weniger Zeit für Sport auf als Jüngere. 65-Jährige und Ältere sind durchschnittlich während 2,3 Stunden pro Woche sportlich aktiv, bei den 15- bis 34-Jährigen sind es 4,4 Stunden.
Beim Stichwort «Bewegung» denken viele an Fitnessstudios und Hanteln. Dabei ist es am einfachsten, körperliche Bewegung im Alltag einzubauen. Menschen im dritten Lebensabschnitt fahren im Alltag weniger Velo, unternehmen aber sehr viel mehr zu Fuss als Jüngere. Dies unter anderem, weil die tägliche Fahrt an den Arbeitsplatz entfällt.
Mehr als zwei Drittel der Personen im Alter ab 65 Jahren bewegen sich länger als eine halbe Stunde pro Tag zu Fuss oder mit dem Velo (Grafik 2). Bei den unter 64-Jährigen liegt der Wert zwischen 55 und 59 Prozent. Bei ihnen ist auch der Anteil Personen, die gar keine der täglichen Wegstrecken zu Fuss oder mit dem Velo zurücklegen, 10 Prozent höher als bei den Älteren (30 % gegenüber 20 %).
Im Auftrag des Bundesrates führt das Bundesamt für Statistik (BFS) seit 1992 alle fünf Jahre die Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) durch. Ziel der Erhebung ist, in regelmässigen Abständen die gesundheitliche Situation der Bevölkerung ab 15 Jahren zu erfassen. Nebst Informationen zur körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit werden auch Daten zu Lebensbedingungen, Lebensstil, Verhaltensweisen und gesundheitlichen Ressourcen sowie zur Krankenversicherungssituation und zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen erhoben. Im Jahr 2012 wurden in der Stadt Zürich 956 Personen befragt.
Detaillierte Ergebnisse zur Gesundheitsbefragung auf Ebene Kanton Zürich sind bei der Gesundheitsförderung Kanton Zürich erhältlich.
Definitionen
Für die Messung von Körperprofilen gibt es verschiedene Methoden. Weltweit anerkannt ist der Body Mass Index (BMI), der rasch und einfach berechnet werden kann:
BMI = (Körpergewicht in kg)/(Körperlänge in m)²
Untergewicht: BMI bis 18,5 kg/m²
Übergewicht: BMI ab 25 kg/m²
Adipositas/adipös: Fettleibigkeit; BMI von 30 kg/m² oder mehr
Körperlich aktiv: Wöchentlich mindestens 2,5 Stunden mässige körperliche Aktivität oder 2 Mal intensive körperliche Aktivität.
Teilaktiv: wöchentlich zwischen einer halben und 2,5 Stunden mässige körperliche Aktivität oder 1 Mal intensive körperliche Aktivität.
Inaktiv: wöchentlich weniger als eine halbe Stunde mässige körperliche Aktivität und keine intensive körperliche Aktivität.
Bundesamt für Statistik, Schweizerische Gesundheitsbefragung, 2012