Grossprojekte beeinflussen die Jahresbilanz jeweils stark. Im Jahr 2016 entstanden 60 Prozent aller Neuwohnungen im Rahmen der sieben grössten Projekte. Der Wohnungsbau 2016 war stark geprägt durch die Fertigstellung der 829 Wohnungen im Freilager in Albisrieden. Jede vierte Wohnung entstand im Rahmen dieses Grossprojekts.
Aber auch andere Wohnbauprojekte waren von beachtlicher Grösse; insgesamt wurden durch private Gesellschaften 2006 Wohnungen und damit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr fertig gestellt. Im Jahr 2016 haben sie zwei von drei Neuwohnungen gebaut. Durch Baugenossenschaften (342 Wohnungen) und im Stockwerkeigentum (260 Wohnungen) entstanden weniger Wohnungen als in den letzten drei Jahren.
So viele Abbrüche wie noch nie
Im Jahr 2016 wurden 1329 Wohnungen abgebrochen – so viele wie noch nie. Der gesamtstädtische Wohnungsbestand erhöhte sich netto um 1893 Wohnungen mit Einbezug von Veränderungen durch Umbau. Der Nettozuwachs war im Kreis 9 (1122 Wohnungen) am grössten. Mehr als 40 Prozent aller Wohnungen wurden im Kreis 9 erstellt. In den Kreisen 2 (-34 Wohnungen), 7 (-33 Wohnungen), 8 (-90 Wohnungen) und 12 (-50 Wohnungen) wurden mehr Wohnungen abgebrochen als fertigerstellt.
Von den 2995 fertiggestellten Wohnungen entstanden nur 16 Prozent auf unbebautem Land, 84 Prozent wurden als Ersatzneubauten realisiert. 36 Prozent der neuen Wohnungen entstanden im Rahmen von Wohnersatzbauprojekten, bei 48 Prozent handelt es sich um Umnutzungsprojekte wie die Überbauung des Freilagerareals (siehe Glossar und Publikation Bauliche Erneuerung in Zahlen).
Bei Wohnbaugenossenschaften ist der Ersatzneubau besonders verbreitet. Sie haben 749 Wohnungen abgebrochen, was bei den Genossenschaften im Jahr 2016 insgesamt zu einem negativen Saldo von -407 Wohnungen führte. Der Saldo ist allerdings stark von einzelnen grösseren Projekten beeinflusst, und aufgrund der bekannten Wohnbauprojekte ist bei den Genossenschaften in den kommenden Jahren durchschnittlich mit klar positiven Saldi zu rechnen.
Grosse Wohnbauprojekte im Kreis 9
Das grösste Genossenschaftsprojekt war die Wohnsiedlung «Triemli 1» in Friesenberg mit 169 Wohnungen. Weitere Genossenschaftswohnungen entstanden in Wollishofen (58 Wohnungen), Albisrieden (32 Wohnungen), Affoltern (25 Wohnungen) und Schwamendingen-Mitte (58 Wohnungen).
Die anderen privaten Gesellschaften waren besonders aktiv in Albisrieden (987 Wohnungen), Höngg (348 Wohnungen) und Altstetten (221 Wohnungen). Das Freilager in Albisrieden bestimmt mit 829 Wohnungen die Neubautätigkeit 2016 massgebend. Mit 221 Alterswohnungen in Altstetten und 207 Wohnungen für Studierende in Höngg wurden 2016 zwei weitere Grossprojekte von anderen privaten Gesellschaften fertigerstellt.
Am meisten Eigentumswohnungen entstanden in den Quartieren Seebach (98 Wohnungen) und Wipkingen (59 Wohnungen).
Die Stadt Zürich erstellte in Unterstrass 99 Wohnungen auf der Kronenwiese. Auch im Escher Wyss Quartier (24 Wohnungen) und in Seebach (24 Wohnungen) entstanden Wohnungen von öffentlichen Bauträgern.
Ende 2017 befanden sich knapp 6000 Wohnungen im Bau. Die Zahl ist ähnlich gross wie in den Vorjahren. Eine Abnahme der Bautätigkeit ist daher in den nächsten Jahren nicht zu erwarten. Ein baulicher Hotspot ist das Gebiet in der Manegg in Wollishofen, wo nach Abschluss des Greencity-Projekts weitere Neubebauungen geplant sind. Auch in Altstetten und Unterstrass sind zurzeit viele Wohnungen im Bau.
Glossar
Eigentumsarten:
- Öffentliches Eigentum: Bund, Kanton Zürich, Stadt Zürich inklusive städtischer Stiftungen und andere öffentliche Eigentümer
- Baugenossenschaften
- Andere private Gesellschaften (ohne Baugenossenschaften): Aktien-, Kollektiv- und Kommanditgesellschaften, Handels-, Produktiv-, Versicherungs- und übrige Genossenschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Pensionskassen, Vereine, private Stiftungen, gemischtes Eigentum und Religionsgemeinschaften
- Privatpersonen: Einzelpersonen, Erbgemeinschaften und mehrere natürliche Personen
- Im Stockwerkeigentum
Ersatzneubau:
- Wohnersatzprojekte: Projekte, bei denen Wohngebäude auf Land entstehen, auf dem zuvor ältere Wohnbauten abgebrochen wurden.
- Umnutzungsprojekte: Projekte, bei denen Wohngebäude auf Land entstehen, auf dem zuvor ältere Nichtwohnbauten abgebrochen wurden (Industriegebäude, Lagerbauten und Schuppen, Infrastrukturbauten, im Einzelfall auch ältere Geschäftshäuser). In diese Gruppe fällt die Umnutzung früherer Industrieareale in Wohngebiete.