Woraus schöpfst du Motivation und Inspiration für deinen Unterricht?
Aus verschiedenen Quellen: Vor allem aus meinem eigenen kreativen Schaffen, insbesondere dem Tanzen (Somatic Performance, zeitgenössischer Tanz, Tango), dem Musizieren (mit einem besonderen Fokus auf die Vielseitigkeit der Blockflöte) und dem Schreiben, der Lyrik. Besuche von Museen, Konzerten oder Tanztheateraufführungen inspirieren mich regelmässig zu neuen Ideen für den Unterricht. Wenn ich beispielsweise Musik höre, sehe ich dazu Bewegungen. Daher habe ich oft ein kleines Notizbuch dabei, um mir spontane Gedanken und Stichworte zu notieren. Fachliteratur, Weiterbildungen und der fachliche Austausch bereichern mich auf vielen Ebenen. Die Natur bietet mir zudem den notwendigen aktiven Ausgleich und Entspannung.
Ein Höhepunkt in deinem Alltag als Lehrperson?
Ganz allgemein: Wenn es mir gelingt, Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern, ihre Kreativität zu wecken und ihre Augen zum Leuchten zu bringen. Zum Beispiel, wenn ein Kind, das zuvor nie bewusst klassische Musik gehört hat, nach einer spielerischen Auseinandersetzung mit der «Wassermusik» von G. F. Händel seiner Mutter begeistert erklärt, sie müsse diese Musik besorgen. Oder wenn ein Kind beim Nachahmen von knarzenden Bäumen plötzlich durch ein Stück von Anton Webern (Fünf Sätze für Streichquartett - III. Sehr bewegt) neue Ohren öffnet. Wenn ein lebhaftes Kind, das Schwierigkeiten hat, sich zu konzentrieren, eine Bewegungsfolge präzise ausführt oder sich vollkommen der Musik hingibt.
Was bedeuten Musik, Tanz und Theater für dich?
Für mich gehören Musik, Tanz und Theater genauso zum Leben wie die Luft zum Atmen. Sie sind Quellen der Inspiration, des Ausgleichs und der Energie. Ich geniesse ihre Schönheit, lasse mich aber auch gerne aufrütteln und überraschen. Die vielen Parallelen zwischen diesen Kunstformen faszinieren mich, weshalb mich spartenübergreifendes künstlerisches Arbeiten besonders reizt. Diese Vielfalt und Schönheit möchte ich auch meinen Schüler*innen näherbringen.
Welches ist dein Lieblingsort in Bezug auf Musik, Tanz und –Theater in Zürich?
Ich geniesse die lebendige und vielfältige kulturelle Szene in Zürich sehr, die auf einem hohen Niveau stattfindet. Neben MKZ gibt es mehrere Lieblingsorte: das ZKO-Haus, die Tonhalle, das Opernhaus, das Tanzhaus, das «Toni» – aber auch viele spannende kleine Bühnen, wie zum Beispiel das Kulturhaus Helferei.
Welche Art von Musik hörst du am liebsten?
Ich höre gerne interessante Interpretationen von Barock über zeitgenössische bis hin zu experimenteller Musik. Besonders schätze ich Werke von J. S. Bach, F. Schubert, A. Piazzolla, Ph. Glass, A. Pärt, S. Gubaidulina, B. Dessner sowie Klezmer und Jazz.
- Seit August 2022 an MKZ
- Lehrperson für MGA, Musik und Bewegung
- Leitung MGA-Fachteam Letzi