Global Navigation

Beitrag an den Verein «500 Jahre Zürcher Reformation»

Medienmitteilung

Das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation wird in Zürich in den Jahren 2017 bis 2024 mit einer grossen Vielfalt von Aktivitäten begangen. Der Trägerverein «500 Jahre Zürcher Reformation» unterstützt diese Projekte. Er hat Martin Heller und Barbara Weber mit der Kuratierung und Koordination des Gesamtprojekts beauftragt. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, dem Verein für die Jubiläumsaktivitäten einen einmaligen Beitrag von 2,5 Millionen Franken zu bewilligen.

16. März 2016

In den Jahren 2017 bis 2024 erinnert Zürich an die Reformation. Der Verein «500 Jahre Zürcher Reformation» koordiniert und unterstützt für das Jubiläum Veranstaltungen, Ausstellungen, Publikationen und andere Projekte. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat die Ausrichtung eines einmaligen Beitrags von 2,5 Millionen Franken an den Verein. Die städtische Unterstützung soll sich aus einem Geldbetrag von 1,8 Millionen Franken sowie aus städtischen Eigenleistungen und dem Erlass von Gebühren bis zur Gesamthöhe von 700 000 Franken zusammensetzen.

Breit abgestützte Trägerschaft für vielfältige Jubiläumsaktivitäten

Dem Verein «500 Jahre Zürcher Reformation» gehören bislang neben der Stadt Zürich auch der Kanton Zürich, die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich, der Verband der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinden der Stadt Zürich sowie – wegen des erheblichen touristischen Potentials des Jubiläums – Zürich Tourismus an. Ziel ist es, Projekte auszuwählen und zu fördern, die geschichtliches und theologisches Wissen zur Reformation vertiefen. Sie sollen Vorurteilen entgegenwirken und zeigen, was die Ereignisse von damals mit der Art, wie wir heute zusammenleben, zu tun haben. Menschen mit unterschiedlichstem gesellschaftlichem, kulturellem und religiösem Hintergrund sollen an die geistesgeschichtliche und religiöse Bedeutung Zürichs erinnert werden und sind eingeladen, Originalstätten der Reformation zu besuchen. Der Schwerpunkt der Jubiläumsaktivitäten wird im Zeitraum zwischen Herbst 2017 und Anfang 2019 liegen.

Martin Heller und Barbara Weber als erfahrenes Leitungsteam

Für die kuratorische und organisatorische Gesamtleitung konnte der Verein Martin Heller und Barbara Weber gewinnen. Martin Heller war Direktor des Museums für Gestaltung und des Museums Bellerive in Zürich und hat, neben verschiedenen Lehraufträgen, zahlreiche Publikationen und Ausstellungsprojekte verantwortet, darunter die Expo.02. Barbara Weber inszenierte als Theaterregisseurin im ganzen deutschsprachigen Raum. Von 2008 bis 2013 war sie Co-Direktorin des Theaters Neumarkt.

Reformation als Wegbereiterin für Demokratie und Freiheit

Mit seinen Thesen gegen den Ablasshandel leitete Martin Luther 1517 die kirchliche Erneuerungsbewegung ein, die als Reformation weltgeschichtliche Bedeutung erlangte. In Zürich schloss sich der 1519 zum Leutpriester am Grossmünster gewählte Pfarrer Huldrych Zwingli dieser Bewegung an. Er wurde neben Luther zu einer der prägendsten Figuren der Reformation. Mit der Übergabe der weltlichen Macht durch die Äbtissin des Fraumünster-Klosters an den Rat von Zürich am 30. November 1524 setzte sich die Reformation in Zürich endgültig durch. Die Stadt Zürich etablierte sich in der Folge – neben Wittenberg und Genf – als Zentrum des neuen Bekenntnisses.

Den verschiedenen Kirchen, die direkt oder indirekt aus den unterschiedlichen Strömungen der Reformation hervorgegangen sind, gehören heute rund 800 Millionen Menschen an. Die Reformation war jedoch nicht nur eine kirchliche Erneuerungsbewegung. Sie beschleunigte und verbreitete einen fundamentalen Wertewandel, der in der Renaissance aufkeimte, schliesslich zu Demokratie und Freiheit führte und der sozialen Verantwortung und der Rechtsstaatlichkeit zum Durchbruch verhalf. Die Wirkungsgeschichte der Zürcher Reformation vor 500 Jahren ist deshalb bedeutend mehr als eine rein innerkirchliche. Das soll in den von der Stadt mitunterstützten Jubiläumsprojekten auf ebenso informative wie unterhaltsame Art entdeckt werden können.

Weitere Informationen