Der Bau des unterirdischen Parkhauses am Sechseläutenplatz führte 2010 zu einer archäologischen Rettungsgrabung. Das Gebiet war in der Jungstein- und Bronzezeit während hunderten von Jahren immer wieder dicht besiedelt. Stadt und Kanton Zürich haben die Funde der Grabung Parkhaus Opéra ausgewertet und präsentieren gemeinsam die Ergebnisse.
Die Hinterlassenschaften der Siedler waren durch die Lagerung im Feuchtboden sehr gut erhalten. Die Fundstelle befindet sich in unmittelbarer Nähe der Pfahlbausiedlungen, die – zusammen mit Siedlungen im gesamten Alpenraum – zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Durch die Grabung und den Bau des Parkhauses ist die archäologische Originalsubstanz verschwunden. Wegen der kulturgeschichtlichen Bedeutung der Pfahlbausiedlungen realisierte die Stadt Zürich ein Archäologisches Fenster im Parkhaus Opéra.
Tauchen Sie mit der App «pastZurich» in die Welt der Pfahlbauten ein, die vor 5000 Jahren auf dem heutigen Sechseläutenplatz standen. Das Outdoor-Erlebnis ist interaktiv und dank Augmented Reality entdecken Sie die «Pfahlbauten um die Alpen» in Lebensgrösse. Jetzt App herunterladen
In den 3D-Stadtmodellen lässt sich das historische Zürich zu unterschiedlichen Zeitpunkten betrachten. Der Zeitabschnitt um 3000 v. Chr. zeigt eine Ansicht unseres Siedlungsraums zur Zeit der jungsteinzeitlichen Pfahlbauten. Die Besiedlung Zürichs ist von Seeufersiedlungen geprägt und die Menschen leben von der intensiv gestalteten Kulturlandschaft mit Obsthainen, Hecken und Feldern.
Wie lebten die Pfahlbauer vor 5000 Jahren? Und was können wir heute von ihnen lernen? Noch wie war es so spannend, auf diese Fragen eine Antwort zu finden. Das Buch von Niels Bleicher (Unterwasserarchäologie, Stadt Zürich)gibt anhand des weltweit beachteten Fundorts Parkhaus Opéra in Zürich und zahlreichen weiteren Ausgrabungen einen reich bebilderten und leicht verständlichen Überblick zum Thema.
188 Seiten, zahlreiche Abbildungen
CHF 34.00
ISBN 978-3-03810-377-6
Zürich-Parkhaus Opéra übertrifft vergleichbare Fundstellen deutlich an Fläche und Fundmenge und erlaubt dank der Repräsentativität und hohen Datendichte Einblicke in die Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt der damaligen Bevölkerung.
Nach Band 1 und Band 2 runden in diesem dritten und letzten Band zu Zürich-Parkhaus Opéra ein kritischer Rückblick auf Organisation und Ablauf von Grabung und Auswertung, Empfehlungen für künftige Grabungen sowie Ausblicke auf weiterführende Forschungsfragen ab.
Niels Bleicher, Christian Harb (Hrsg.)
Zürich-Parkhaus Opéra gehört zu den grössten zusammenhängend ergrabenen neolithischen Feuchtbodenfundstellen des Alpenraums. Aus über 3000 m2 wurden von April 2010 bis Januar 2011 enorme Fundmengen geborgen. Die Mehrheit der Funde stammt aus der um 3165 v.Chr. datierenden Schicht 13 und ergibt ein repräsentatives und typisches Horgener Inventar.
Die Fundvorlage in Band 2 schliesst an Band 1 der Auswertung von Zürich- Parkhaus Opéra (Befunde, Schichten und Dendroarchäologie) an. Im abschliessenden Band 3 finden sich weitere naturwissenschaftliche Analysen und eine material- und disziplinenübergreifende Synthese.
Christian Harb, Niels Bleicher (Hrsg.)
Die Bauarbeiten für das Parkhaus am Zürcher Theaterplatz wurden von April 2010 bis Januar 2011 zugunsten einer Rettungsgrabung unterbrochen – kurze neun Monate, um die neolithische Feuchtbodenfundstelle Zürich-Parkhaus Opéra unterirdisch zu ergraben. Trotz hohen Zeitdrucks und technisch schwieriger Bedingungen konnten auf rund 3000 m2 die Reste von sechs Siedlungsphasen der Horgener und zwei der schnurkeramischen Kultur dokumentiert werden.
In Band 1 werden die Befunde und Schichten sowie die Ergebnisse der Dendroarchäologie und geoarchäologischer Disziplinen vorgelegt. Die Auswertung der Funde, weitere naturwissenschaftliche Analysen und eine übergeordnete Synthese sind in Band 2 und Band 3 zu finden. Der geologische und sedimentologische Rahmen, die Lehmstellen, liegenden Hölzer, Brandschichten, Mischbefunde und die Fundverteilung wurden multidisziplinär untersucht.
Christian Harb, Niels Bleicher (Hrsg.)